10 skurrile Fakten über Bäume

Bäume wandeln Kohlendioxid in Sauerstoff um und sie bieten Unterschlupf und Nahrung für unzählige Tiere. Das ist bekannt. Doch Bäume sind noch aus ganz anderen Gründen interessant. Biorama hat 10 skurrile Fakten über Bäume am Tag des Baumes gesammelt.

Old-Tjikko-Karl Brodowsky CC BY 3.0

Man sieht es ihm nicht an, aber dieser Baum ist angeblich fast 10 000 Jahre alt. (Foto: Wikicommons, Karl Brodowsky, CC BY 3.0)

Beginnen wir mit nackten Zahlen. Der älteste Baum der Welt hat beinahe 10 Jahrtausende auf dem hölzernen Buckel. Inmitten der kargen Fulufjallet-Hochebene in Schweden steht „Old Tjikko“, eine ca. 9500 Jahre alte Fichte. Entdeckt wurde der zierliche Baum im Jahr 2004 von Professor Leif Kullman von der Umeå Universität. Da gemeine Fichten in der Regel nur etwa 4000 Jahre alt werden, nimmt man an, dass es sich bei Old Tjikko um einen genetisch identen Ableger des ursprünglichen Baumes handelt.

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Um die schweren Äste vor dem Abbrechen zu Bewahren, werden sie von einem Gerüst gestützt. (Foto: Wikicommons, Steven Fruitsmaask, CC BY 3.0)

Lange galt die Platane des Hippokrates als der älteste Baum Europas. Sie steht auf der griechischen Insel, Kos und soll von dem historischen Arzt höchst persönlich gezogen worden sein. Wenn das wahr sein sollte, wäre der Baum vor mehr als 2400 Jahre gepflanzt worden und damit beinahe 5mal älter, als die durchschnittliche Lebensdauer einer Platane. Man nimmt also an, dass es sich bei dem Exemplar um einen Klon bzw. Ableger des hippokratischen Baumes handeln muss. Eine genaue Altersbestimmung ist jedoch aufgrund des fehlenden Kernholzes nicht möglich.

Die Frage nach dem größten Baum der Welt ist schwierig zu beantworten. Der höchste Baum heißt „Hyperion“, benannt nach dem Titanenvater des Sonnengottes, Helios aus der griechischen Mythologie. Er ist ein Küstenmammutbaum, misst sage und schreibe 115,55m – größer als die Freiheitsstatue – und befindet sich im Redwood Nationalpark in Kalifornien, USA.

Der Durchmesser des Árbol del Tule beträgt über 14 Meter. (Foto: Flickr, Dainis Matisons CC BY 2.0)

Mit einem Stammumfang von 46m steht der dickste Baum der Welt im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca und trägt den Namen, „Árbol del Tule“. Sein Spitzname ist jedoch „Baum des Lebens“. Es handelt sich dabei um eine besonders behäbige Sumpfzypresse die geschätzte 636.000 Tonnen wiegen soll.

Bäume können miteinander sprechen. Sie kommunizieren mit Hilfe von Ultraschallsignalen und Duftstoffen, und zwar nicht nur untereinander sondern auch mit anderen Pflanzen und sogar Tieren. Worüber sie sich genau unterhalten kann nur spekuliert werden. Wissenschaftler gehen davon aus, dass zwischen den Wipfeln das Wetter und vor allem in jüngster Zeit die Klimaerwärmung beliebte Themen sein dürften. Für uns Menschen klingen alle Bäume gleich. Sie knacksen und rauschen im Wind. Doch für Treehugger ist jeder Baum einzigartig.

Bäume umarmen ist nicht nur was für Hippies, sondern auch für gesundheitsbewusste Yuppies. (Foto: Flickr, daveynin, CC BY 2.0)

Bäume zu umarmen kann gut für die Gesundheit sein. Die Technik nennt sich Ding Shu Gong oder auch Baum-Qi-Gong und kommt aus der TCM. Klingt komisch, es ist aber wissenschaftlich erwiesen, dass ein Spaziergang durch den Wald den Puls mehr senken kann, als ein Spaziergang durch die Vorstadt. In Japan wird schon seit Langem Shirin-Yoku, auf Deutsch „Waldbaden“ praktiziert, um die Gesundheit zu fördern. Bäume zu berühren oder gar zu umarmen soll im Körper positive Schwingungen freisetzen und so diverse körperliche und psychische Leiden heilen. Allerdings kommt es auf den Baum an. Wer Liebeskummer hat, sollte mit Linden kuscheln, wer an Depressionen leidet mit Birken usw. Ich träume von dem Tag, an dem mir mein Hausarzt 20 Minuten mit einer Buche empfiehlt und dann ist alles wieder gut.

Es gibt ein keltisches Baumhoroskop, allerdings hat es wenig mit den Kelten zu tun. Es wurde Ende der 1940er Jahren von Anhängern des Neopaganismus oder Neuheidentums aus vagen Überlieferungen der keltischen Pflanzenmystik abgeleitet. Wie bei den Tierkreiszeichen wird man einsprechend seines Geburtsdatums einem Baum zugeordnet. Die verschiedenen Baumarten haben verschiedene Eigenschaften. Der Apfelbaum verspricht Charme, der Nussbaum einen eisernen oder besser gesagt hölzernen Willen. Wir haben in unserer Redaktion 3 selbstbestimmte Zedern, die zu Zeiten der Kelten in Europa gar nicht heimisch waren.

Das Baumhaus: Ein Wohnsitz nur für Schwindelfreie. (Foto: Flickr, Marco Sanchez, CC By 2.0)

Man kann auf Bäumen leben, recht bequem sogar. Baumhäuser können mitunter richtige architektonische Meisterwerke sein, wie Andreas Wennig beweist. Sein Architekturbüro, „Baumraum“ baut Design-Baumhaushotels und private Ferienhäuser in schwindelerregenden Höhen.

Man kann Lebensbäumchen auf Mutterkuchen pflanzen. Eine Plazenta ist auch nach der Geburt noch voller Nährstoffe. Viele Mütter halten es für Verschwendung, sie wegzuschmeißen, aber um sie zu esse, braucht es Überwindung. Man kann auch einen Obstbaum damit düngen und das Obst verspeisen. So funktioniert der Kreislauf des Lebens, oder? (Bildersuche auf eigene Gefahr)

Bios Urn

Recycling für menschliche Überreste

Es gibt ein Leben nach dem Tod. Mit biologisch abbaubaren Urnen etwas Erde und Samen kann die eigene Asche nach dem Ableben einen Baum ernären. Das Unternehmen, Bios bietet spezielle Recycling-Urnen, mit denen man seine Asche kompostieren lassen kann. Das Konzept würde früher oder später Friedhöfe in Gedenkwälder verwandeln. Zur Auswahl stehen Pinie, Ginko, Buche, Esche, Eiche und Ahorn. Man muss sich nur entscheiden, als welcher Baum man gerne wiedergeboren werden möchte.

 

Hier kannst du lesen, wie man aus Bäumen Windenergie erzeugen kann. 

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