Aufgewachsen mit dem „Ginko“

Seit genau 15 Jahren gibt es das vegan-vegetarische Restaurant Ginko in Graz. Berit Gilma ist die Tochter des Gründers Albin und für Presse und Events zuständig. Sie hat die Anfänge des Restaurants noch als Kind miterlebt.

Ginko„An eine Zeit ohne Restaurant kann ich mich ehrlich gesagt gar nicht erinnern.“ Als vor 15 Jahren das damalige „Gilma“ eröffnete, war Berit Gilma, die Tochter des Gründers Albin, gerade erst fünf Jahre alt. „Damals kochte ein glatzköpfiger Hare-Krishna das Essen ,“ sagt Berit, die selbst vegan lebt. Der Esoterik-Hauch, der das Restaurant umgab, ist aber mittlerweile verraucht.  Das hat mit einer Neuorientierung vor sechs Jahren zu tun. Damals stand das Gilma kurz vor dem Aus, doch anstatt das Lokal zu schließen wurde umgebaut – so entstand das Ginko, das eine neue Zielgruppe anspricht. „Es ist gut Überzeugungen im Alltag umzusetzen und dabei nicht in einem verstaubten Öko-Image zu enden, sondern hip, modern und trendig zu sein.“  Hip, modern und trendig sind Attribute, die auch die meisten Gäste des Ginko tragen. Man sieht in dem Selbstbedienungsrestaurant mittags oft Geschäftsleute und Menschen aus der Kreativbranche und ab und zu auch die eine oder andere prominente Person.

Hip und Bio

„Die Einstellung gegenüber bewusstem Lebensstil und Vegetarismus hat sich in den letzten zehn Jahren stark verändert – das konnten wir im Ginko direkt miterleben.“ Vor allem Vegetarismus und Veganismus würden gerade aufblühen meint Berit: „Oder hätte McDonalds vor zehn Jahren Werbung für einen Veggie-Burger gemacht?“ Vegetarisch allein reicht aber natürlich nicht. Deshalb ist so viel Obst und Gemüse im Ginko aus biologischer Landwirtschaft und aus Österreich. Kaffee, Tee und Kakao sind aus fairem Handel. Die veganen(!) Kuchen werden mit selbstgemahlenem Bio-Dinkel-Vollkornmehl gebacken und auch die Nudeln werden selbst aus Bio-Gries hergestellt. Außerdem verwendet Ginko keine Geschmacksverstärker, Feuchthaltemittel, Konservierungsstoffe und auch keine Mikrowelle.

„Mein Vater sagt immer, er hätte das Restaurant eröffnet damit wir Kinder regelmäßig gesundes Essen haben. Ich glaube aber, dass er in Wirklichkeit so seine Einstellungen mit praktischem Tun verbinden konnte,“ erklärt die 20-jährige Berit.  Die Idee hinter dem Ginko sei bewusstes, vielfältiges Essen – sich, der Umwelt und den Tieren Gutes zu tun.

Fremde und eigene Events

Wenn es – wie in Graz – in einer Stadt  nur wenige vegetarische Restaurants gibt, ist die Nachfrage auch über den normalen Betrieb hinaus groß. Berit Gilma hat sich deshalb mit der Veganmania zusammengetan und veranstaltet mit anderen seit zwei Jahren jeden Sommer das move Festival. Hier verbinden sich das vegane Angebot der Veganmania mit den Auftritten lokaler Bands und kritischem Diskursprogramm. Für Events, die mit der Philosophie von Ginko übereinstimmen, gibt es außerdem immer wieder Sponsoring in Form von gelungenen Catering-Ideen.

15 Jahre sind eine lange Zeit – vor allem, wenn man, wie Berit, selbst gerade erst die 20 erreicht hat. Darum wird der Geburtstag des Ginko heute auch groß in Graz gefeiert. Inklusive Buffet natürlich.

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Imre Withalm

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