Auf nach Zukunfthausen
„Zukunftsorte“ vernetzt Gemeinden, die sich die Erhöhung der Lebensqualität ihrer Bürgerinnen und Bürger zum Ziel gesetzt haben, und dazu langfristige und innovative Strategien verfolgen. Dabei geht es um neue Konzepte für den ländlichen Raum.
Der ländliche Raum unterliegt einem Strukturwandel, der die Gemeinden vor große Aufgaben stellt, und das in einer Zeit knapper öffentlicher Haushalte. Ländliche Gemeinden und dörfliche Strukturen haben viel ihrer Bedeutung als Identität-stiftender Lebensraum eingebüßt. Die Abwanderung junger Leute, das „Sterben“ gewachsener Ortszentren und die Verlagerung von Handel und Industrie in größere Städte sind für viele Gemeinden eine nicht nur wirtschaftliche Bedrohung.
Um gemeinsam an kreativen und nachhaltigen Strategien für ländliche Kommunen zu arbeiten, haben sich mehrere österreichische Dörfer zum Verein „Zukunftsorte“ zusammengeschlossen. Als Netzwerk wollen die Orte mit gemeinsamer Stimme ihre Anliegen kommunizieren und zu diesem Zweck sogar ein „Kommunalkonsulat“ als Begegnungszentrum in Wien eröffnen.
Was macht einen Zukunftsort aus?
Nicht jede Gemeinde darf sich „Zukunftsort“ nennen. Die Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern in Gestaltungs- und Entscheidungsprozesse, das Entwickeln initiativer kommunaler Konzepte, die Förderung lokaler Kreativwirschaft, die dauerhafte Einbeziehung kommender Generationen, das alles sind Dinge, die einen Zukunftsort ausmachen. Bisher gehören dem Verein die sieben Gemeinden Hinterstoder, Moosburg, Munderfing, Neckenmarkt, Nenzing, Werfenweng und Zwischenwasser an. Neben Kommunen können auch gemeinnützige Organisationen als außerordentliche Mitglieder im Verein „Zukunftsorte“ aktiv werden.
Entstanden ist der Verein aus der Frage „Was können wir gemeinsam besser als jeder Zukunftsort für sich?“. Ergebnis ist eine Online-Plattform, die den dauerhaften Knowhow-Austausch zwischen Dörfern, ihren Verwaltungen und anderen Protagonisten, ermöglichen und fördern soll. Neben dem Austausch online gibt es eine Reihe von Kongressen und Workshops, bei denen der Leitgedanke, voneinander zu lernen, verfolgt wird. Die Zukunftsorte möchten sich als kreative Zentren ihrer jeweiligen Region positionieren und so auch die Anziehungskraft für Unternehmen und Arbeitskräfte erhöhen.
Für das Jahr 2014 haben sich die „Zukunftsorte“ die Herausgabe eines Buches vorgenommen. Per Crowdfunding soll es ermöglicht werden, ein Team von „Dorfschreibern“ in die beteiligten Dörfer zu schicken, um über best-practice Beispiele vor Ort zu berichten. Für dieses Projekt sucht der Verein Unterstützer und zukunftweisende Projekte.