Auf den Schlauch stehen

Das Material hat eine ziemlich spezielle, unverwechselbare Optik. (Bild: Feuerwear)

Manchmal reicht eine einzige gute Idee, um die Basis für ein Unternehmen zu bilden. Seit über einem Jahrzehnt werden bei Feuerwear aus Köln Schläuche recycelt. 

Schon mehr als ein Jahrzehnt liegt es zurück, dass Martin Klüsener die Firma Feuerwear gründete. 2005 war das. Seit 2008 ist sein Bruder Robert mit an Bord. Die Produkte des Unternehmens basieren seit jeher auf einer einzigen ziemlich guten Grundidee. Und die lautet, aus alten Feuerwehrschläuchen, modische Taschen und Accessoires zu machen. Recycling in Reinform – oder Upcycling, je nachdem welcher Begriff einem lieber ist.

Die Produkte von Feuerwear tragen eine ganz spezielle Handschrift. Sie bestehen aus gebrauchtem Feuerwehrschlauch, der zuvor meist jahrelang im Löscheinsatz durch Schlamm und Geröll gezogen wurde. Die Einsatzspuren und die Prüfaufdrucke auf dem Material machen jedes Feuerwear-Produkt zu einem nachhaltigen Unikat.

Wie kommt man an Schläuche?

Mit über 100 Feuerwehren steht der Kölner Familienbetrieb in Kontakt, um ausgemusterte Schläuche zu retten. Allein seit 2014 wurden so Schläuche mit einer Gesamtlänge von mehr als 100 Kilometern verarbeitet und über 50 Tonnen Abfall vermieden. Statt in der Müllverbrennung landeten sie wieder im Ladenregal. Als Portemonnaie, Rucksack oder Handytasche. So geht Kreislaufwirtschaft, und das ist kein Zufall.

Von Beginn an war Nachhaltigkeit ein wichtiger Aspekt der Feuerwear-Unternehmensphilosophie. Die CO2-Unternehmen der Firma werden beim Versand durch Atmosfair-Zertifikate kompensiert. Der Strom am Kölner Standort wird von Greenpeace Energy bezogen – ohne Kohle- und Atomenergie. Die Schläuche, also der Rohstoff, werden schonend gereinigt. Schon seit 2012 wird mit professioneller Unterstützung durch den TÜV Rheinland die Ökobilanz des Unternehmens Jahr für Jahr optimiert.

30 Kilometer Schlauch werden jährlich in Köln verarbeitet. (Bild: Feuerwear)

Und auch wenn eine Grundidee das Unternehmen Feuerwear seit über einem Jahrzehnt trägt, braucht es im Alltag natürlich immer wieder neue Ideen, damit es weitergeht. Daran mangelt es nicht, versichert Martin Klüsener: „Ideen haben wir viele! Und zwar nicht nur durch meine Ideen und Entwicklungen, sondern auch durch das Zusammenwirken des ganzen tatkräftigen Teams hier und, durch die zahlreichen Fans, die immer wieder wertvollen Input mit ins Spiel bringen“.


Mach&Werk: Upcycling mit Vorgeschichte

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