Alternativ Anlegen
Viele wollen ihr Geld für Umwelt und Mitmenschen sinnvoll anlegen, aber abseits von Banken und Börse. Aus der großen Produktpalette hier drei Beispiele und was Experten dazu sagen.
1/ Direktbeteiligung an Windkraftunternehmen:
Beispiel: Prokon (deutscher Windanlagenfinanzierer, seit Kurzem insolvent)
Risiko: bei Pleite ist Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich
Rendite: Ertrag setzt sich meist aus Mindestverzinsung plus Gewinnbeteiligung zusammen, ergibt in der Regel höhere Zinsen als bei Staatsanleihen.
Wirkung: Beitrag zur Energiewende
Die Expertenmeinungen:
Reinhard Friesenbichler, rfu Unternehmensberatung: »Eine Windkraftbeteiligung sollte nur einen Anteil von etwa 0,5 Prozent des Anlageportefeuilles erreichen.«
Max Deml, Öko-Invest: »Weil Anlegerschutzbestimmungen fehlen, ist es in diesem gesetzlich kaum geregelten Markt ratsam, die Bedingungen doppelt sorgfältig zu prüfen und das Kleingedruckte zu lesen.«
2/ Direktinvestment in Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit:
(vergibt zinsgünstige Darlehen für kleine Projekte und Unternehmen in Armutsregionen)
Risiko: Maximalrisiko ist Totalverlust des Kapitals; Oikocredit versucht, das Risiko zu reduzieren, indem es Darlehen breit streut. Hat seit 1975 jedes Geschäftsjahr ohne Verluste abgeschlossen.
Rendite: Dividende von 2% pro Jahr
Wirkung: Hilfe zur Selbsthilfe; indem man Mitglied eines Förderkreises wird, einen jährlichen Mitgliedsbeitrag von 20 Euro zahlt und einen Genossenschaftsanteil ab je 200 Euro erwirbt.
Die Expertenmeinung:
Max Deml, Öko-Invest: »Aus ethischer Sicht die effektivste Möglichkeit für private Anleger, sinnvolle Projekte und Entwicklungen zu fördern – und in Zeiten niedriger Zinsen sind sie zudem auch finanziell attraktiv.«
3/ Einlage bei grüner Bank:
Beispiel: GLS Gemeinschaftsbank (Deutschland), Alternative Bank Schweiz, Steyler Bank (deutsche Bank mit Repräsentanz in Österreich)
Risiko: unterhalb der Einlagensicherungsgrenze keines
Rendite: Zinsen im Marktdurchschnitt oder darunter
Wirkung: Mit Geld aus Einlagen werden soziale, ökologisch und wirtschaftlich sinnvolle Unternehmen und Projekte finanziert (GLS Bank)
Die Expertenmeinung:
Reinhard Friesenbichler, rfu Unternehmensberatung: »Grüne Banken leisten die Funktion der Risikotransformation, sie verteilen meine Einlage auf 10.000e Kreditnehmer, managen dieses Portefeuille professionell und sorgen dafür, dass das meiste Geld – die Ausfallsquote beträgt rund zwei Prozent – wieder zu mir zurückfließt, in Form von Zinsen. Bleibt man mit seinen Einlagen unterhalb der Einlagensicherungsgrenze, tut man etwas Gutes und passieren kann auch nichts.«
>>> MEHR ZUM THEMA: Unternehmer und unermüdliche Enthusiasten, die ihr Leben einer nachhaltigen Nische widmen – vom veganen Lebensmitteleinkauf über Öko-Investment bis zur Social Entrepeneurship. Was denken solche Menschen über Geldanlagen und wie gehen sie mit ihrem eigenen Geld um? Reden wir übers Geld.
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