Neu: Drei Almdudler-Sorten bio und vegan
Mit Almdudler Organic und den Geschmacksrichtungen Ingwer, Zitrone und Rhabarber bedient das Wiener Familienunternehmen den Bio-Markt.
Ohne Konservierungsstoffe und künstliche Aromen war Almdudler immer schon. Vegan ebenso. Bloß legte auf Letzteres 1957 – als das heutige Kultgetränk erstmals verkauft wurde – niemand Wert. Mittlerweile haben sich Geschmäcker, Vorlieben und Ansprüche ausdifferenziert. Nach mehrjähriger Vorbereitungsphase präsentiert das Wiener Familienunternehmen nun eine neue Palette an Sorten und Geschmacksrichtungen. Allesamt sind sie vegan und deutlich zuckerreduziert, drei davon sind bio-zertifiziert. Vorerst werden sie nur über die (Szene-)Gastronomie vertrieben. Künftig soll Almdudler Organic auch in den Export gehen. Vor allem in Großbritannien sieht Claus Hofmann-Credner großes Potenzial. BIORAMA stellte dem Almdudler-Marketingleiter einige Fragen.
BIORAMA: Warum war denn die Zeit reif für eine Bio-Linie von Almdudler?
Claus Hofmann-Credner: Wir haben seit zwei Jahren daran gearbeitet. Das ist ein Herzensprojekt der Familie, also von Michaela und Thomas Klein, die die Idee aufgebracht haben. Wir haben sie aufgenommen, ein Konzept aufgesetzt. Uns war ein stimmiges 360-Grad-Konzept wichtig. Alle Zutaten, über alle Betriebe und auch unser Abfüllpartner – ein Familienbetrieb im Mostviertel – sind biozertifiziert. Wir haben mit Die Lieferei.at, einem Wiener Start-up auch einen exklusiven, perfekt zu uns und zum Konzept passenden Vertriebspartner.
Gab es Schwierigkeiten auf dem Weg zur Bio-Zertifizierung?
Claus Hofmann-Credner: Richtige Schwierigkeiten gab’s keine. Eine Hürde war eher, dass unsere internen Ansprüche, was Geschmack und Qualität betrifft, sehr hoch sind. Wir arbeiten für unsere Organic-Linie ausschließlich mit Bio-Alpenkräutern und anderen hochwertigen Bio-Zutaten. Es wurden viele unterschiedliche Geschmacksrichtungen probiert, die mit dem bekannten Almdudlergeschmack harmonieren mussten und auch Abwechslung im Geschmack bieten sollen.
Neben anderen neuen Sorten und einem Energy Drink gibt es mit Lemon, Ingwer und Rhabarber drei Organic-Sorten. Ich nehme an, im Vorfeld wurde viel experimentiert und verkostet. Wurden viele Sorten verworfen?
Claus Hofmann-Credner: Wir haben sicher zehn unterschiedliche Geschmacksrichtungen probiert, haben uns für Organic aber ganz bewusst vorerst auf drei Sorten konzentriert. Unter anderem gab es z.B. auch Minze und Holunder, die es nun auch als neue Sorten im Lebensmittelhandel gibt, die wir aber nicht biozertifiziert haben.
Woher stammen denn die Zutaten für Almdudler Organic?
Claus Hofmann-Credner: Was uns wichtig ist: Wir arbeiten seit jeher mit natürlichen Inhaltsstoffen, ganz ohne Konservierungsmittel und künstliche Aromen. Alle Alpenkräuter stammen auch wirklich aus den Alpen. Den besten Bio-Ingwer haben wir in Indien gefunden. Der Bio-Rhabarber stammt aus Deutschland, in Österreich gäbe es nicht die Mengen, die wir bräuchten. Die Bio-Zitronen stammen aus Süditalien. Süditalien ist der nächstgelegene Ort, an dem es hochwertige sonnengereifte Zitronen gibt. Wir sind auch bewusst langfristige Verträge mit Produzenten eingegangen, um diese hohe Qualität langfristig sichern zu können.
Und wo wird es Almdudler Organic zu kaufen geben?
Claus Hofmann-Credner: Nur in der Gastronomie – eben exklusiv über Die Lieferei.at, die aber auch für Konsumenten direkt nach Hause liefert.
Almdudler gilt weit über die österreichischen Grenzen hinaus als Kult-Getränk. Das auf den deutschen Sprachraum beschränkte „Bio“ wurde offenbar bewusst vermiedet. Soll Almdudler Organic auch in den Export gehen?
Claus Hofmann-Credner: Ja, wir stecken ja seit vielen Jahren im Internationalisierungsprozess. Almdudler gibt es schon länger in vielen europäischen Ländern wie Deutschland, Belgien, Ungarn u.v.m., und nun jüngst auch in Moskau. Almdudler Organic ist also bewusst so aufgesetzt und kommt sehr bewusst in der 0,25-L-Markenformflasche in Einweg-Glas – so dass das auch im Ausland funktionieren kann. Auch in Großbritannien ist Organic ein Riesenthema. Authentische Marken mit gutem Auftritt und authentischer Familiengeschichte haben dort Relevanz. Wir haben es aber noch nicht aufgesetzt für den Export, bloß mitgedacht. Selbst wenn jemand aus UK anriefe – wir würden ihn auf die Lieferei.at verweisen.
Gibt es an der Lieferei eine Beteiligung – oder woher rührt diese intensive Zusammenarbeit?
Claus Hofmann-Credner: Ja, wir haben uns an der Lieferei beteiligt. Die Lieferei ist ein junges, sehr sympathisches Unternehmen, das unsere Werte teilt. Das passt einfach.
Almdudler ist Partner des Alpenverein Österreich und als Getränk auf Ski- und Wanderhütten omnipräsent. Wird es dort künftig verstärkt auch Bio-Almdudler geben?
Claus Hofmann-Credner: Also wenn jemand Almdudler Organic möchte, kann er sich gerne bei der Lieferei melden. Bis dato ist die Lieferei aber sehr Wien- und Szene-orientiert.
Ich denke aber, dass das Original von Skihütten und aus der Freizeit- und Ausflugsgastronomie nicht wegzudenken ist. Aber wie gesagt: Wer möchte, die Lieferei liefert auch nach Hause.
Einmal abgesehen von den neuen Sorten, von denen zwar nur drei biozertifiziert, aber alle vegan sind: Ist der Klassiker eigentlich auch vegan?
Claus Hofmann-Credner: Ja, war er immer schon. Nur hatten wir das nie aktiv kommuniziert. Es war auch lang niemandem bewusst, dass das eine Rolle spielen könnte. Alle Almdudler-Produkte sind seit 2014 vegan zertifiziert.
Und ist es denkbar, dass auch der Klassiker irgendwann biozertifiziert wird?
Claus Hofmann-Credner: Ganz offen: Derzeit nicht. Es gibt schlicht nicht genug Biozucker in Österreich und wir wollen nicht auf ausländischen Biozucker aus dem CEE/SEE-Raum zurückgreifen. Aber alle 32 Alpenkräuter stammen aus den Alpen und haben Bioqualität. Am Zucker scheitert’s. Und auch daran, dass das dann wohl ein bisschen teurer wäre. In dem Fall geht regional vor Bio, denn im Original Almdudler ist 100% österreichischer Rübenzucker.