Wo kommt das Gras im Graskarton her?
Wie das Putzsortiment von AlmaWin mit Faltschachteln aus regionalem Graskarton noch grüner wird. Eine entgeltliche Einschaltung von Alma Win.
Schon seit das Unternehmen 1993 gegründet wurde setzt sich AlmaWin aktiv für eine intakte Umwelt ein. »Als Unternehmen in einem Industrieland sehen wir uns natürlich in einer ganz besonderen Verantwortung«, sagt Bernd Rühle, Vertriebsleiter bei AlmaWin in Winterbach. Deshalb ist AlmaWin nicht nur wichtig, dass die Rohstoffe, die für seine Spül- und Reinigungsmittel, Entkalker, Fleckensalz und Sauerstoffbleiche verarbeitet werden, möglichst öko und umweltverträglich sind. Entlang der ganzen Wertschöpfungskette werden laufend Maßnahmen getroffen, um noch besser, umwelt- und ressourcenschonender wirtschaften zu können.
Bernd Rühle im Interview über die Herkunft des Graskartons für die vier neuen Faltschachteln im Sortiment, die Vermeidung von Plastikmüll und die Notwendigkeit, unvermeidbare CO2-Emissionen zu kompensieren.
Herr Rühle, was ist an einem herkömmlichen Verpackungskarton schlechter als an Graskarton?
Bernd Rühle: Einfach gesprochen, die gesamte Öko-Bilanz: Bei der Produktion von Frischfaser- und auch Recyclingkarton werden große Mengen an Wasser und Energie verbraucht. Um eine Tonne Papier aus Holz herzustellen, braucht es ganze 6000 Liter Wasser. Bei Graspapier sind es gerade einmal 2 Liter! Außerdem wird in der Produktion im Vergleich zu holzbasiertem Papier nur ein Zehntel der Energie verbraucht und es kommen viel weniger Prozesschemikalien zum Einsatz. Auch beim CO2-Fußabdruck hat der Graskarton Vorteile: Durch die regionale Gewinnung der Grasfasern und die damit verbundenen kurzen Transportwege wird deutlich weniger CO2 ausgestoßen. Und zudem sorgt der schnell nachwachsenden Rohstoff Gras für eine gute CO2-Kompensation.
Herkömmliches Papier ist gerade knapp. Die Buchbranche bangt bereits um das Weihnachtsgeschäft und fürchtet, Bestseller nicht nachdrucken zu können. Ist Graskarton in Hülle und Fülle vorhanden?
Unser Karton besteht zu 30 Prozent aus Gras und zu 70 Prozent aus Recycling-Karton, dadurch sind wir leider auch nicht ganz unabhängig von der aktuellen Knappheit auf dem Papiermarkt. Aber wir machen einen wichtigen Schritt, wenn es um alternative Verpackungsmaterialien geht, die den großen Ansturm auf den herkömmlichen Papiermarkt etwas entzerren können.
Manchmal kommen einander der Schutz des Klimas und der Biodiversität in die Quere. Lässt sich ausschließen, dass für das zu Karton verarbeitete Gras Wiesen frühzeitig gemäht werden, die deshalb Insekten als Lebensraum fehlen?
Das sonnengetrocknete Gras für unseren Graskarton stammt von landwirtschaftlich nicht genutzten Ausgleichsflächen, die erst spät im Jahr gemäht werden. Durch das späte Mähen können Insekten die Wiesen bis in den Herbst hinein als Lebensraum und wichtige Futterquelle nutzen. Und wir nehmen den Kühen auch nicht das Futter weg: Denn das Gras ist zu diesem Zeitpunkt schon zu verholzt, um sich noch als Futter zu eignen.
Wenn das Recycling von Karton energieintensiver ist als die Herstellung von neuem Graskarton und Graskarton sowohl recycled als auch kompostiert werden kann, ist es dann besser, eine leere Graskartonverpackung in den Kompost zu werfen als zum Altpapier?
Der Rohstoff Papier ist wertvoll und sollte so oft wie möglich dem Recycling-Kreislauf zugeführt werden. Da auch unser Graskarton – aus verarbeitungstechnischen Gründen – nicht zu 100 Prozent aus Gras bestehen kann, sind wir nach wie vor auf Recyclingpapier angewiesen. Möglich ist das Recycling im Kompost, aber der bevorzugte Weg sollte immer die Papiersammlung sein.
Und nebenbei: Wenn mein Haus-Kompost im nächsten Jahr wieder unter meinen Tomaten ausgebracht werden soll, sollte ich mir natürlich bei jedem Stück Papier, das im Kompost landet, sicher sein, dass es ausschließlich mit gesundheitlich unbedenklichen, wasserbasierten, mineralölfreien Farben bedruckt ist – wie alle unsere Verpackungen.
Die Altstoffsammelkreisläufe unterscheiden sich lokal teilweise stark. Die Produkte von AlmaWin sind flächendeckend verfügbar. Welchen Recycling-Ratschlag kann man als Hersteller seinen KonsumentInnen ganz unabhängig wo deren Wohnort geben?
Der Recycling-Kreislauf lebt vom Trennen: z. B. sollte bei unseren Flaschen der Deckel separat in den Müll wandern. Da die Flasche und der Deckel aus unterschiedlichen Kunststoffen bestehen, müssen diese sortiert werden und können dann einzeln recycelt werden.
Dem entgegen stehen Verpackungen aus Verbundmaterialien: Das sind Verpackungen, die nicht händisch in die Einzelmaterialien getrennt werden können, z. B. wenn Papier mit einer Kunststofffolie laminiert ist. Solche Verpackungen sind schlichtweg nicht recycelbar. Hier bleibt nur »thermisch recyceln«, wie es in Fachkreisen trügerisch bezeichnet wird; also verbrennen.
Sie haben auch dafür gesorgt, dass ein erster Teil Ihres Sortiments klimaneutralisiert wird. Was konkret bedeutet das z. B. wenn es um das AlmaWin Geschirrspülmittel geht?
Seit bald 30 Jahren handeln wir aus Überzeugung klimaschonend. Jedes Jahr stecken wir uns neue Umweltziele, um noch nachhaltiger zu werden. Dem unterwerfen wir die gesamte Wertschöpfungskette: von der Rohstoffgewinnung, vom Transport der Rohstoffe und Vorprodukte, über die Produktion bis hin zum Handelspartner.
Klimaneutralität ist für uns »nur« eine begleitende Maßnahme, um den Klimawandel abzufedern. Für uns gilt weiterhin der Weg: 1. Vermeiden, 2. Reduzieren und 3. Kompensieren.
Bernd Rühle, Vertriebsleiter bei AlmaWin
Bernd Rühle: Für das AlmaWin Geschirrspülmittel bedeutet das zum Beispiel, dass wir die Rezeptur so auslegen, dass keine unnötigen Füllstoffe enthalten sind, wie es oft in konventionellen Produkten der Fall ist. Neben der geringeren Belastung für die Umwelt spart unsere Konzentrat-Philosophie Volumen bei der Verpackung und auf dem Transport ein. Das ist nur ein Aspekt unserer Produkte, bei dem Nachhaltigkeit oberste Priorität für uns hat.
Wir versuchen also, bereits bei der Herstellung des Produkts soviel wie möglich an CO2-Emissionen einzusparen und gar nicht erst zu erzeugen. Nichtsdestotrotz gibt es CO2-Emissionen. Diese restlichen Treibhausgasemissionen werden durch den Kauf von Klimaschutzzertifikaten ausgeglichen. Die Erlöse gehen dann in Projekte, die andernorts Klimaschutz unterstützen und dort für weniger CO2-Emissionen sorgen und so das Produkt klimaneutral machen. Idealerweise passiert das dort, wo bereits heute schon Menschen unter den Auswirkungen des Klimawandels leiden. Uns ist es sehr wichtig, durch unser Engagement in Klimaschutzprojekte in Peru und Indien noch einen weiteren Schritt hin zu mehr Klimaschutz und zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen vor Ort beizutragen. Bei der Umsetzung steht uns unser Partner Fokus Zukunft GmbH zur Seite, der nach den international verabschiedeten Richtlinien des Clean Development Mechanism aus dem Kyoto-Protokoll arbeitet. Klimaneutralität ist für uns »nur« eine begleitende Maßnahme, um den Klimawandel abzufedern. Für uns gilt weiterhin der Weg: 1. Vermeiden, 2. Reduzieren und 3. Kompensieren.
AlmaWin ist laufend dabei, nicht nur seine Produkte, sondern auch deren Ökobilanz zu verbessern. Wo gibt es denn für die Zukunft noch Bedarf und was sind anstehende Projekte?
Seit Firmengründung 1993 arbeiten wir mit viel Herzblut daran, nachhaltig zu wirtschaften. Ganz aktuell verfolgen wir das Ziel unsere CO2-Emissionen bis 2023 um weitere 5 Prozent zu senken. Zusätzlich werden wir jedes neue Produkt, das wir auf den Markt bringen, durch Kompensation der unvermeidlichen Emissionen klimaneutral stellen – und natürlich auch weitere bestehende Produkte nachziehen. Weiter werden uns im kommenden Jahr auch die Themen Müllvermeidung und Ressourcenschonung beschäftigen: Die Range an Verpackungen aus Graskarton soll 2022 erweitert werden und wir wollen noch aktiver unsere materialsparenden Beutelverpackungen vorantreiben, mit denen bis zu 80 Prozent Kunststoff eingespart werden kann.
Eine entgeltliche Einschaltung von Alma Win.