Alles für die Fisch

Wer Agriturismo kennt, kann auch Pescaturismo denken.

Ein Betonklotz mit einer eingemeißelten Skulptur liegt am Meeresgrund
Das Konzept von Paolo Fanciulli: Mit Unterwasserkunst gegen die Schleppnetzfischerei. Bild: Casa Dei Pesci, Juli 2020: Giua Consales.

Selbst ist der Fischer: Ausgehend von Paolo Fanciulli, dem die Schleppnetzfischerei an der Küste der Toskana seit seiner Kindheit ein Dorn im Auge war, hat sich ein ganzes Netzwerk für den Schutz der Unterwasserwelt vor dem Parco Naturale della Maremma entwickelt. Den ersten Stein, oder besser gesagt: Betonblock hat Fanciulli schon in den 90er-Jahren selbst ins Rollen gebracht, sich Financiers gesucht und versenken lassen. Zuvor wurden noch Stahlhaken eingegossen, denn die Betonblöcke sollen nicht nur Unterschlupf bieten, sondern auch die Schleppnetze jener Flotten zerreißen, die illegalerweise zu nahe an der Küste und somit in den für die Fischbestände so wichtigen seichten Regenerationszonen unterwegs sind.

2012 gründete er die Associazione Comitato per La Casa Dei Pesci: Die Non-Profit-Organisation versenkt seither nicht nur laufend Botenblöcke – sogenannte Sperrpoller – im Meer der Maremma, sondern bisher auch 24 behauene Marmorblöcke, die gemeinsam den Unterwasser-Kunstpark La Casa dei Pesci bilden. Im Bild zu sehen ist der jüngste solche – finanziert von La Selva –, er ist Teil einer Skulpturentrilogie von Giorgio Butini. Das Biolebensmittel- und Agritourismus-Unternehmen wiederum finanziert den Transport des zwölf Tonnen schweren Marmorblocks der »Cave Michelangelo« aus Carrara über seinen Weinverkauf. Und Paolo, »Il Pescatore« und eine Tourismusart, die zum Schutz des küstennahen Meereslebens beiträgt, sind in der Maremma einen Grundstein weiter.

Im Unterwasser-Kunstpark La Casa Dei Pesci liegen 24 behauene Marmorblöcke im Meer der Maremma. Bild: La Casa Dei Pesci.

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