Auf den Berg geschrieben
Heute wurde Sitzfleisch bewiesen. Es war der längste Tag der Albanienreise mit Sonnentor. Beobachtungen aus Bus und Feld – das BIORAMA Tour-Tagebuch, Tag 4.
Wir sind in Berat, die Stadt der tausend Fenster. Berat ist ein ganz klein wenig wie Hollywood, denn Berat hat auch einen Hügel mit einem berühmten Schriftzug. „Never“, also „Niemals“, ist in großen Lettern dort ins Gestein gehauen. Das war das naheliegendste Wort, um das propagandistische „Enver“ (Diktator Enver Hodscha wollte sich so wohl seiner Allgegenwärtigkeit vergewissern) nach der Wende auszuradieren. So schnell kann also Veränderung gehen – wenn man es will.
Veränderung, die täte Albanien auch in Sachen Müllvermeidung gut. Ein Mann hat heute einen ganzen Anhänger voller Plastikmüll einfach in den Fluss gekippt. Das ist hier nicht mal in die Kategorie Kavaliersdelikt einzuordnen, es ist einfach nur ganz normal. Bis das unter einer muffigen Decke aus Leichtplastik, Styropor und Aludosen begrabene Albanien wieder aufatmen kann, muss wohl noch eine Generation heranwachsen, die von Anfang an lernt, dass eine Ladung Müll dem Fluss nicht wurscht ist. Und es denn Menschen deswegen auch nicht egal sein darf. Johannes Gutmann hat gestern gesagt: „Qualität muss sich entwickeln.“ Das gleiche gilt wohl auch für ein grünes Gewissen.
Albanerinnen und Albaner, euer Land ist ein so schönes, kümmert euch darum! Das zum Beispiel darf nicht im Müll versinken: