AGES-Statement zum Thema Email

Halle_Haeusler

Ob Email gefährliches Uran enthält, und ob man beim Verwenden abgenutzten Emailgeschirrs Gesundheitsrisiken in Kauf nimmt, sind Fragen, die einige Biorama-Leserinnen und -Leser beschäftigen. Wir haben deshalb bei AGES nachgefragt.

Nach einem Biorama-Artikel über Email-Geschirr der Firma Riess erreichten die Redaktion zahlreiche Fragen von Leserinnen und Lesern, die wissen wollten, ob in Email nicht viele schädliche Materialien enthalten sind. Viele teilten die Befürchtung, dass diese bei beschädigtem Email freigesetzt werden könnten, und das dadurch Gesundheitsgefahren entstehen könnten. Biorama hat deshalb noch einmal bei der Firma Riess nachgefragt, um diese Vorurteile abzuklären. Die Antwort des Familienunternehmens aus Oberösterreich findet sich hier. Die Antwort der Firma haben wir von AGES, der österreichischen  Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit überprüfen lassen. Dr. Christa Hametner hat uns ein Statement zur Gefährlichkeit vom Email zukommen lassen.

Statement von Dr. Christa Hametner von AGES:

„Zur Herstellung von Email-Geschirr wird durch einen Schmelzvorgang ein glasähnlicher Überzug auf einen Metalluntergrund aufgebracht. Für die Farbgebung und um die Haftung des Emails auf dem Stahl zu verbessern, werden zusätzlich zu den Glaskomponenten auch Metalloxide verwendet. Diese werden im Schmelzprozess bei etwa 850°C in die Glasmasse eingebettet. Aus technischer Sicht ist die Verwendung von Blei und Cadmium nicht  erforderlich. Emailgeschirre müssen in Europa die in der Keramikverordnung (Österreich) bzw. in der Keramikrichtlinie (EU) festgelegten Grenzwerte hinsichtlich der Blei- und Cadmiumlässigkeit einhalten. Uran sollte man selbst in Flohmarktware nicht mehr finden.

Der Emailüberzug ist aufgrund der glasähnlichen Zusammensetzung sehr kratzbeständig und kann nur von härteren oder gleich harten Materialien zerkratzt werden, nicht jedoch beispielsweise von Metallgegenständen. Entstehen doch an der Oberfläche Kratzer, so sind diese bei entsprechender Zusammensetzung des Emails und aufgrund des Herstellungsprozesses unbedenklich.

Ein anderes Problem sind sogenannte Abplatzungen, wie sie beispielsweise durch eine Schlag bzw. Stoss entstehen können. Anders als bei einem nur oberflächig vorhandenen Kratzer fehlt in diesem Fall stellenweise die schützende Emailschicht gänzlich, wodurch der Metalluntergrund zu rosten beginnt. Geschirr, das derartig im Bereich des direkten Lebensmittelkontaktes beschädigt ist, sollte daher nicht mehr verwendet werden zumal auch ein weiteres Absplittern des Emails nicht ausgeschlossen werden kann. Die heute marktüblichen Qualitäten sind allerdings mit wesentlich dünneren und somit flexibleren Emailschichten versehen und somit auch wesentlich unempfindlicher gegen Schlag- und Stossbelastung.“

Artikel „Gemacht in Österreich“

Leserinnen-Nachfrage zum Artikel

www.riess.at

www.ages.at

WEITERE ARTIKEL