Pflanzenbasiert reisen
Vegan unterwegs: mit folgenden Vorkehrungen fällt es leichter.
Ob man sich selbst die Veganuary-Challenge auferlegt oder vollständig auf pflanzenbasierte Ernährung umsteigen möchte – beim Auswärtsessen wird es manchmal schwierig. Das ist auf Reisen nicht anders. In Großstädten finden sich zwar schon vielerorts vegane Gerichte, begibt man sich aber in ländlichere Gegenden, stößt man schnell einmal auf Speisekarten, auf denen als einzig pflanzliches Gericht ein Salat mit Essig und Öl zu finden ist (Bonuspunkte für Pommes mit Ketchup). Solche Eintönigkeit kann einen schnell einmal dazu bringen, die guten Vorsätze über den Haufen zu werfen und in den nächsten Käseblock beißen zu wollen. Um diese Situationen zu vermeiden habe ich mir über die Jahre ein paar Tricks zugelegt:
Dem Heißhunger vorbeugen
Hunger verleitet zu schnellen, nicht immer schlauen, Entscheidungen – das weiß jede Person, die schon einmal mit leerem Magen einkaufen war. Um kühlen Kopf zu bewahren, helfen Snacks in der Tasche. Sinnvoll sind dabei besonders schnell sattmachende Lebensmittel, die einen mit jenen Nährstoffen versorgen, die schnell mal knapp werden können. Etwa Smoothies, Müsliriegel, Nüsse oder Trockenobst.
Planung ist das halbe Leben
Im Vorhinein zu wissen, wo man etwas zu beißen bekommt, erspart einem viel Frust. Auf Seiten wie Happy Cow (online gratis, die App kostet einmalig 3,99 Euro) können vegetarische und vegane Restaurants und auch solche, die nur auch pflanzliches Angebot führen, in der Nähe oder in über 180 Ländern der Welt gesucht werden.
Pimp my Food
Sollte man leider doch in den Genuss des siebten Salates oder Beilagenreises kommen, weil sich nichts anderes finden lässt, ist es tröstlich, kleine Helferlein mit sich zu tragen. Hefeflocken geben Gerichten einen Käsegeschmack, Schwefelsalz schmeckt nach Ei – meine persönlichen Lieblinge sind Raucharoma (gibt es flüssig oder als Pulver) und Hot-Sauce.
Vegan im Supermarkt
Vegan-Logos können einem die Einordung von Produkten erleichtern, zu den bekanntesten gehört etwa das sogenannte V-Label. Da einerseits die Vielfalt an veganen Siegeln groß ist und sie unterschiedliches bedeuten, andererseits nicht in allen Weltgegenden eine solche Auslobung üblich ist, empfiehlt es sich, die Namen der gängigsten tierischen Produkte auf Verpackungen und Inhaltsstoff-Listen erkennen zu können – wenn möglich auch in der Landessprache: Neben Fleisch, Milch und Eiern wären das die Namen für Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs, die oft in Produkten verarbeitet werden, die auf den ersten Blick rein pflanzlich anmuten: Dazu gehören beispielsweise Molke, Kasein (ein Milchprotein), Lab (ein Enzym aus Kälbermägen), Gelatine (aus Knochen), Bienenwachs und der etwa auch bei Süßigkeiten gern eingesetzte Shellack (aus den Ausscheidungen der Lackschildlaus).
Wo immer man auf Reisen mobile Internetverbindung genießt, kann Google Lens via Handykamera (live) jedes Wort auf Schildern, Straßen oder eben auch Lebensmitteln und Speisekarten übersetzen.
Tierische Klassiker sind oft ganz einfach zu veganisieren. Hier haben wir ein paar Tipps gesammelt, mit denen das leicht gelingt.
Hanna Stummer versucht stets, ihren Konsum tierischer Produkte zu reduzieren – immer wieder ernährt sie sich dazu für einige Wochen konsequent vegan, um Gewohnheiten aufzubrechen und das eigene vegane Kochrepertoire zu vergrößern.
BIORAMA #88