Idee: Alkohol statt Treibhausgas

Ein Spin-off der TU Wien verwandelt Kohlenstoff in Methanol und erhält dafür nun eine »Greenstart«-Bundesförderung.

Eine Wissenschaftlerin im Labor.
ForscherInnen entwickelten einen neuartigen Katalysator der den vielseitig einsetzbaren Stoff Methanol aus CO2 gewinnt. Bild: Co2ol.

Das österreichische Unternehmen Co2ol Catalyst (gesprochen cool catalyst) hat einen neuartigen Katalysator realisiert, welcher es ermöglicht, industrielle CO2-Emissionen in Methanol umzuwandeln. Die zum Patent angemeldete Technologie dafür wurde an der TU-Wien entwickelt und kann potenziell in der Stahl-, Zement- oder Chemieindustrie zum Einsatz kommen. Der Katalysator aus dem anorganischen Material Molybdän(IV)-sulfid (MoS2), welches industriell oft als Schmiermittel genutzt wird, hat, ähnlich wie ein Katalysator im Verbrennungsmotor eines Autos, die Aufgabe, schädliche Stoffe in weniger schädliche umzuwandeln – in diesem Fall in die vielfältig verwendbare Chemikalie Methanol. Diese dient beispielsweise als Ausgangsstoff für Essigsäure, kann als Treibstoffzusatz verwendet oder zu Kunststoff weiterverarbeitet werden. Herkömmliche auf Kupfer basierende Katalysatoren sind anfällig auf Schwefel, welcher häufig in Abgasen vorkommt und durch den diese Katalysatoren schnell an Wirkung verlieren – dieses Problem hat der Co2ol-catalyst nicht. Bis 2025 ist der Bau eines Prototyps geplant.
Das Unternehmen wurde zusammen mit neun anderen Start-ups für die vom Klimafonds gegründete Initiative »Greenstart« ausgewählt, welche die Entwicklung von grünen Business-Ideen fördert.

co2ol-catalyst.com

BIORAMA #87

Dieser Artikel ist im BIORAMA #87 erschienen

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