Staudenknöterich auf dem Vormarsch

Die fehlende Beschattung an befestigten Ufern erleichtert die Ausbreitung mancher invasiver Pflanzen.

Der gemeine Staudenknöterich.
Der invasive Staudenknöterich kann zum großen Problem werden, wenn er nicht in den ersten Jahren entdeckt wird. Bild: Istock.com/Gert Jan Van Vliet.

Trügerische Schönheit: Der Japanische Staudenknöterich erreicht eine Wuchshöhe von drei bis vier Metern, wächst gerne in Uferzonen und bereitet heute LandwirtInnen wie LandschaftsarchitektInnen gleichermaßen Kopfzerbrechen. Er führt »zur Erosion des Erdreichs und lässt durch [seinen] dichten Wuchs keine anderen Pflanzen zu«, weiß das Schadregister der AGES. Nach Europa eingeführt wurde der Neophyt im 19. Jahrhundert aber absichtlich als Zierpflanze und Deckungspflanze, Mitte des 20. Jahrhunderts hat er begonnen, sich in Europa sprunghaft auszubreiten.
Der Staudenknöterich bildet ein Wurzelwerk aus Rhizomen, das, wenn es nicht innerhalb der ersten Jahre entdeckt und entfernt wird, kaum mehr wieder loszuwerden ist. Dann kann man nur noch durch konstante Mahd (einzelnes Abschneiden und Ausreißen der Triebe) seine Ausbreitung eindämmen, wobei empfohlen wird, begleitend auf Konkurrenzgehölze und Gräser zu setzen. Wer ihn ohne den Einsatz von Herbiziden (Glyphosat), dessen Einsatz etwa in Uferzonen glücklicherweise ohnehin kategorisch untersagt ist, dauerhaft entfernen möchte, dem bleibt nur mehr der komplette Bodenaustausch bis in eine Tiefe von mindestens einem Meter.

In der elften Ausgabe von BIORAMA Niederösterreich wird am Beispiel der Großen Tulln gezeigt, wie Flussregulierung und Eingriffe in die Ufervegetation dazu beitragen, dass sich invasive Arten wie der Staudenknöterich ungehindert ausbreiten können. Aber auch, wie Renaturierungsmaßnahmen wieder Ufergehölzer zurückbringen, Ufer befestigen, Schatten zurückbringen und Fischen Unterstandsmöglichkeiten vor Fressfeinden bieten.

Weitere Informationen zur Bekämpfung des Knöterich gibt es bei der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit Ages.

BIORAMA Niederösterreich #11

Dieser Artikel ist im BIORAMA Niederösterreich #11 erschienen

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