Tangente St. Pölten
Von 30. April bis 6. Oktober 2024 findet das Gegenwartskultur-Festival »Tangente St. Pölten« statt.
30. April 00:00 – 7. Oktober 00:00
2017 bewarb sich St. Pöltens als Europäische Kulturhaupstadt 2024, den Zuschlag bekam zwei Jahre später zwar Bad Ischl, dennoch entwickelte sich aus der Bewerbung St. Pöltens eine eigene Marke, die auf die Zahl 2024 im Namen verzichtet: »Tangente St. Pölten« heißt das geplante Gegenwartskultur-Festival, das von 30. April bis 6. Oktober 2024 in der niederösterreichischen Landeshauptstadt über die Bühne gehen soll.
Geplant ist ein Angebot von bildender und darstellender Kunst bis hin zu Performance, Musik und Literatur. Es soll laut den VeranstalterInnen ein »spartenübergreifendes, sozial inklusives, ökologisch und gesellschafts-kritisch orientiertes Programm von hoher künstlerischer Qualität« geben, das einem regionalen und internationalen Publikum in der niederösterreichischen Landeshauptstadt globale Themen näherbringen will. Die Tangente St. Pölten, dessen Name eine gedankliche Linie von St. Pölten bis in andere Städte führen soll, setzt unter der Leitung des deutschen Kurators und Dramaturgen Christoph Gurk drei inhaltliche Schwerpunkte:
Die Geschichte St. Pöltens als Ort der Industriekultur und mit Möglichkeiten einer Stadtentwicklung in Zeiten des Klimawandels. Zudem wird die Renovierung und Wiedereröffnung der ehemaligen Synagoge 2024 als Anlass genommen, um sich beim Festival mit Erinnerungskultur, Antisemitismus und struktureller Benachteiligung von Menschen mit postmigrantischer Biografie und Fluchterfahrung auseinanderzusetzen. Der dritte Schwerpunkt handelt von der Demokratie und ihren Feinden weltweit. Die Themen mit internationaler Relevanz sollen aus dem »Stadtgeschehen und seiner Geschichte heraus entwickelt werden« und künstlerisch sichtbar gemacht werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf darstellender- und bildender Kunst, Performance, Musik und Literatur.
Geplant ist unter anderem ein Kunstparcours, der quer durch St. Pölten führt und auch weniger bekannte Orte in der Landeshauptstadt beleuchtet. So sollen die Spielstätten von öffentlichen Plätzen und Institutionen bis hin zu leeren Geschäftslokalen führen, die durch Performances, Lesungen und Konzerte wieder belebt werden. Dabei sollen die St. PöltnerInnen nicht nur ZuseherInnen sein, sondern eine aktive Rolle einnehmen. Schon vor dem Festivalstart werden BewohnerInnen der Stadt eingeladen, um ins Gespräch zu kommen und ihr Wissen über St. Pölten zu teilen. Auch während des Festivals können sie eine aktive Rolle in Workshops und Diskussionsveranstaltungen, Performances und Radioprogrammen einnehmen.
Doch die Tangente St. Pölten soll nicht das Ende eines »nachhaltigen Entwicklungsprozesses« bilden, sondern nur eine Zwischenetappe auf den Plänen bis 2030, die frischen Wind in die Kulturszene der Stadt bringen wollen. Finanziert wird das Festival gleichermaßen vom Land Niederösterreich und der Stadt St. Pölten.
Unter der Leitung von Christoph Gurk richtet es sich an ein lokales, regionales und internationales Publikum.