Das Bild der Ausgabe: Rotfüchse in Berlin.

Diese Rotfuchs-Fähe hatte ihre 10–12 Wochen alten vier Welpen in einem Bau in den Schachtwänden der Baustelle für ein Berliner Altenheim zur Welt gebracht. Sie war gut erkennbar an ihrem zerzausten, wahrscheinlich leicht von Räude befallenen Schwanz.

Sobald die Arbeiten auf dem Gelände am Spätnachmittag eingestellt wurden, nahm die Familie den Platz in Beschlag. Die Bauarbeiter kannten die Fähe und konnten sie häufig beobachten, wenn sie auch tagsüber in die umliegenden Gärten und einen kleinen Park zog und auf Nahrungssuche ging. Wie viele Stadtfüchse war sie nicht besonders scheu. So gab es bisweilen ein Butterbrot aus dem Bagger oder am Bauwagen wurde irgendetwas Essbares »vergessen«. Nach Rücksprache mit den Berliner Landesforsten und dem Wildtierbeauftragten des Berliner Senats kam die Bauleitung den Füchsen entgegen und verlegte die Arbeiten in der kritischen Zeit für die Welpen auf einen Teil in einiger Entfernung zum Fuchsbau.

Florian Möllers
ist Biologe, Buchautor und mehrfach international ausgezeichneter Tier- und Naturfotograf. Er ist einer der Gründer der Multimedia-Initiative Wild Wonders of Europe und Ideengeber für das Buch »Wilde Tiere in der Stadt« (2010, Knesebeck)

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BIORAMA Wien–Berlin #2

Dieser Artikel ist im BIORAMA Wien–Berlin #2 erschienen

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