Kinder, tanzt durch den Lockdown!
Die »Generation Pep« motiviert Kinder mit einem Tanzvideo zu mehr Bewegung. Wenn die ganze Familie durch den Lockdown tanzt statt sitzt hat das positive Effekte auf die Gesundheit.
Gehen war gestern – heute werden die empfohlenen 10.000 Schritte pro Tag getanzt! Die schwedische Organisation »Generation Pep« ruft mit ihrer Kampagne »Dance 10.000« zu mehr Bewegung auf – und wendet sich damit vor allem an Kinder. Das Ziel der Organisation, die vom schwedischen Kronprinzenpaar ins Leben gerufen wurde, ist es, Kindern und Jugendlichen einen gesunden und aktiven Lebensstil zu ermöglichen. Ein erster Schritt ist dabei die Wissensvermittlung, die über alle gesellschaftlichen Gruppen hinweg stattfinden soll.
Tanzen statt sitzen
Der zunehmend im Sitzen stattfindende Alltag gefährdet die Gesundheit. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Adipositas bei Kindern eine der schwerwiegendsten gesundheitlichen Herausforderungen, mittlerweile ist so gut wie jedes Land davon betroffen. In den vergangenen 40 Jahren ist die Anzahl der übergewichtigen Schulkinder weltweit um das Zehnfache, auf 124 Millionen, angestiegen (Stand 2016).
Als Gesicht (und Körper) der Kampagne »Dance 10.000« tanzt die neunjährige Lilyana in einem Tanzvideo durch den Tag und soll so andere Kinder dazu ermutigen, es ihr gleichzutun. Das unter dem Titel »Generation Pep – Dance 10.000« veröffentliche Video zeigt das junge Mädchen, wie es sich von der Sekunde an, in der es aufwacht, durch den Tag tanzt – bis es wieder schlafen geht. Der Schrittzähler läuft mit und erreicht schließlich, mit dem Sprung ins Bett und zwei Schritten in der Luft, den 10.000. Schritt.
Warum Bewegung während des Lockdowns wichtig ist
In einer Stellungnahme warnte die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (ÖGKJP) bereits im April 2020 vor den Auswirkungen des Lockdowns auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Von Ihnen werde ein sehr hoher »Solidarbeitrag« verlangt, Möglichkeiten zum sozialen Austausch und der gemeinsamen Bewegung mit Gleichaltrigen, wie sie normalerweise in der Schule oder auf Sportplätzen stattfinden kann, gebe es keine. Deshalb sei neben einem kontrollierten Schul- und Kindergartenöffnungsprozess auch der Ausbau von psychiatrischen und psychotherapeutischen Angeboten für Kinder und Jugendliche notwendig.
Die Weltgesundheitsorganisation weist in einer Empfehlung für Bewegung und Gesundheit darauf hin, dass Bewegung bei Kindern auch depressive Symptome reduzieren kann, außerdem hat sie positive Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit und die Konzentrationsfähigkeit. Empfohlen wird für Kinder ab fünf Jahren 60 Minuten täglicher Bewegung, in moderatem bis intensiven Bereich, das bedeutet, dass die Kinder dabei außer Atem und ins Schwitzen kommen – eine Möglichkeit ist (gemeinsamer) Tanz.