Aufruf zum Bodenschutz

Der tägliche Bodenverbrauch in Österreich ist fünf Mal höher, als er laut der Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes sein sollte. Eine Petition fordert einen Bodenschutzvertrag.

Eine mehrspurige Autobahn
Die tägliche Verbauung von gesunden Böden stellt laut WWF Österreich ein großes Problem für Natur, Tiere und Menschen dar. Eine Petition sammelt Unterschriften für ein Bodenschutzvertrag. Bild: wwf.at

13 Hektar Land werden täglich in Österreich »versiegelt«, sprich verbaut. Laut der österreichischen Sektion des »World Wide Fund For Nature« (WWF) zerstört das hohe Ausmaß, mit dem der Boden im Land täglich verbaut wird, die Umwelt, beschleunigt die Klimakrise und belastet die Gesundheit der Menschen. Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes hätte die Verbauung bis 2010 auf 2,5 Hektar täglich gesenkt werden sollen.

Die Forderungen 

In seiner Petition fordert der WWF Österreich die Bundesregierung sowie die Länder und Gemeinden dazu auf, verbindliche und wirksame Maßnahmen gegen »den Flächenfraß«, wie die Verbauung genannt wird, zu vereinbaren. Als konkrete Zahl wird bis 2030 eine Verbauung von maximal einem Hektar Boden pro Tag gefordert. Begründet wird diese Forderung mit dem Schutz von Natur, Tieren und Menschen. 

Neben der Verpflichtung zur täglichen Maximalverbauung soll der Bodenschutzvertrag den ausnahmslosen Schutz »naturschutzfachlich relevanter Flächen, wie zum Beispiel Gletscher, Moore, Auwälder, Sümpfe, Feuchtwiesen und Trockenrasen« und ein sogenanntes finanzielles Anreizsystem beinhalten. Ziel des Systems soll sein, das Flächensparen, also die Erhaltung von unbebauten Böden, zu fördern und umweltschädliche Subventionen und Steuervorteile abzubauen. Die bestehenden, intakte Natur soll durch eine große Naturschutz-Offensive erhalten werden. Konkrete Vorgaben, wie diese Ziele erreicht werden sollen, sind in der Petition nicht formuliert. In einem vom WWF in Auftrag gegebenen und Mitte September veröffentlichtem Bericht werden die Risiken der Verbauung für die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen dargelegt. 

Petitionen in Österreich 

In den ersten 10 Tagen (Stand Freitag, 25. 9.) wurden mit der Petition »Natur statt Beton« über 10500 Unterschriften gesammelt.
Damit eine Petition im Nationalrat behandelt wird, muss sie schriftlich vorliegen, sich auf einen Bereich beziehen der Bundessache ist und von einem Mitglied des Nationalrates eingereicht werden.

JedeR österreichische StaatsbürgerIn, der/die über 16 Jahre alt ist, kann einer Petition zustimmen. Die Zustimmung hat für den Nationalrat einen informativen Charakter und kann anschließend in Fachausschüssen weiterbearbeitet werden. 
natur-statt-beton.at 

»Das hohe Ausmaß, mit dem der Boden im Land täglich verbaut wird, zerstört die Umwelt, beschleunigt die Klimakrise und belastet die Gesundheit der Menschen«, schreibt die österreichischen Sektion des »World Wide Fund For Nature« (WWF).
Bild: pixabay/markus53

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