Live in Brooklyn: Agnes Obel
Die dänische Songwriterin Agnes Obel veröffentlicht Videos ihrer ausverkauften Live-Session in Brooklyn aus dem Januar. Teil 1 unserer Serie "Sound of Isolation"
Kultur gehört zu einem guten Leben wie gutes Essen, gute Gespräche, ein gutes Buch und Zeit für sich allein. Intime Momente und intensive Erfahrung ermöglicht Musik. Das zeigt sich angesichts der Zeit, in der wir angehalten sind, uns und unsere Mitmenschen mit Masken zu schützen, ganz besonders. Aus diesem Anlass und aus dieser Überzeugung präsentiert BIORAMA in nächster Zeit – höchst subjektiv, teilweise persönlich, oft vielleicht auch willkürlich ausgewählt – Musik und Songs, die uns bewegen und begeistern.
In Teil 1 unserer Serie »Sound of Isolation« stellen wir euch Songs der in Berlin lebenden dänischen Songwriterin Agnes Obel vor, die im Jänner 2020 live im ausverkauften National Sawdust aufgenommen wurden.
Impressionistischer Pop ohne Angst vor großem Gefühl – das ist auch »Myopia«, das vierte Album der mittlerweile 39-jährigen Sängerin Agnes Obel. Ursprünglich aus Kopenhagen stammend hat sich die Singer-Songwriterin seit 2006 von Berlin aus einen Namen gemacht. Nichts überlässt sie in ihrem Schaffen dem Zufall, schreibt ihre Songs selbst, setzt sich selbst ans Piano, produziert selbst – und umgibt sich auch live nur mit handverlesenen Musikerinnen.
Dass Obels entrückte Lyrics nicht immer voll verständlich sind – sie selbst versteht ihre Stimme vordergründig als Instrument, gleichwertig zum Piano – ist ihrem Erfolg eher nicht unabträglich. Und es ist kein Zufall, dass es der Einsatz ihrer Single »Familiar« in der deutschen Netflix-Serie »Dark« war, dem sie breitere Bekanntheit verdankt. Agnes Obel liefert perfekte Soundtracks, die das Abgründige andeuten, die in manchen Momenten für Klarheit sorgen, es uns aber auch erlauben, dass wir uns im Gedankennebel verlieren. Stimmig.