Andalusien vs. Gewächshaus
Zum Beispiel: Tomate. Wer im Glashaus zieht, soll nicht die Regional-Keule schwingen!
Denn auch im deutschen oder österreichischen Supermarkt erworbene Tomaten aus Spanien sind unter Umständen ökologisch wesentlich nachhaltiger produziert als heimische.
Tobias Wagner vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg erläutert uns Daten zur C02-Bilanz eines Kilogramms Tomaten – abhängig vom Produktionsort und Produktionsverfahren: »Man braucht zwar für Gewächshäuser nicht zwangsläufig nicht-erneuerbare Energie. Allerdings ist Gasverbrennung am geläufigsten zu deren Beheizung, unter anderem, da das CO2-reiche Abgas direkt den Pflanzen zur Verfügung gestellt werden kann.«
»Die Beheizung eines Glashauses hat einen größeren Stellenwert als der Transport – sowohl die Treibhausgase betreffend, als auch den Verbrauch nicht-erneuerbarer Energie.«
– Tobias Wagner, IFEU Heidelberg
Was ist ein CO2-Äquivalent?
Ein CO2-Äquivalent ist die Maßzahl für das Treibhauspotenzial eines untersuchten Systems. Tobias Wagner erklärt: »Zum Treibhauseffekt tragen verschiedene Treibhausgase bei. Die wirken unterschiedlich stark – und die rechnet man dann alle auf den Treibhauseffekt von CO2 um. Lachgas ist in der Wirkung 265 Mal stärker wirkt als CO2. 1 Kilogramm Lachgas entspricht dann 265 Kilogramm CO2.«
Was bedeutet Regionalität?
Was heißt regional? Unser Umgang mit Regionalität ist eine Geschichte voller Missverständnisse, gut gemeinter Fehleinschätzungen und gezielter Falschinformation. Wer sich beim Einkauf nicht ausschließlich vom Preis leiten lässt, achtet auf die Herkunft der gekauften Ware. Aber woran erkennt man die – und wie stark wirkt sich die Produktionsmethode, die Region und der Transport etwa auf die Klimabilanz eines Produkts aus?