Wieviel Grün brauchen Radfahrer?
Auf manche Erfahrungen kann man als Radfahrer durchaus verzichten. Auf ohne-Haube-Fahren bei Minusgraden zum Beispiel, auf beim auf-dem-Gehsteig-fahren-erwischt-Werden oder auf stundenlanges Warten an der roten Ampel. Wobei Letzteres natürlich niemand tut, außer er führt einen verrückten Selbstversuch durch. Die Ampelfarbe wird im Velo-Alltag ohnehin meist gewissenlos ignoriert. Denn Radfahrer sind wie Stiere – wenn sie Rot sehen und kein Auto sich nähert, wird wild in die Pedale gestrampelt.
Wahrscheinlich, weil ich nicht so auf Warte-Selbstversuche stehe und von Sternzeichen fast Stier bin, wusste ich bisher nichts von sensorabhängigen Ampeln, die nur auf Autos und LKW reagieren und leichte Fortbewegungsutensilien wie Fahrräder benachteiligen. Doch scheinbar gibt es sie irgendwo. Und scheinbar stören sie den einen oder anderen Radfahrer sehr. Fahrradmechaniker Ed Richley aus Kalifornien zum Beispiel, der jetzt ein Tool entwickelte, das aus Radfahrern plötzlich Autofahrer macht – zumindest in den Augen von Ampeln. „Traffic Loop Sensor Activator“ nennt sich das patentierte Ding, das auf einen Massenproduzenten wartet und sich vermutlich neben den vielen „was die Welt nicht braucht“-Erfindungen einreihen wird. Wobei, man weiß ja nie. Vielleicht werden hierzulande bald auch ganz viele sensorabhängige Ampeln eingeführt, und dann ist plötzlich ganz viel Bedarf da für Traffic Loop… – eh schon wissen.
http://derstandard.at/?url=/?id=1226396747626