Kinderbücher: Mit Büchern und Spielen in den Frühling
Die ersten Frühlingsgefühle kommen auf, wenn wir mit den Kindern frühlingshafte Geschichten lesen, auf Entdeckungsreise durch die Natur gehen, Experimente machen und gemeinsam basteln und spielen.
Die Natur entdecken
1 // Bei den Verwandlungen, die in der Natur vor sich gehen, kann man wahrlich von „Wunderdingen“ sprechen. Die renommierte Illustratorin Britta Teckentrup zeigt in ihrem lieblichen Pappbilderbuch mit großen Klappen schon den Allerkleinsten, dass Tulpen, Löwenzähne, Schmetterlinge, Küken, Kaulquappen und andere Phänomene wie der Regenbogen richtige kleine Naturwunder sind. Der Betrachter kann erkennen, wie Tiere ihre Babys schützen und was Eule, Katzen, Fledermäuse und Füchse in der Nacht machen. Bezaubernd!
„Wunderdinge der Natur“ von Britta Teckentrup (Ars Edition, 14 S., ab 1 Jahr). Gedruckt auf Papier aus verantwortungsvollen Quellen (FSC-Mix-Label). Keine Angabe zum Herstellungsort.
2 // Die Sachbilderbücher der belgischen Illustratorin Bernadette Gervais sind in ihrer Aufmachung schlicht und einfach, aber dennoch außergewöhnlich. Nach „Der Marienkäfer“ und „Der Pilz“ (zu diesem Titel gibt es hier eine Rezension) ist nun auch ein Buch über den Frosch erschienen. Und auch die Illustrationen dieses Buches sind in gewohnt dezenten Farben gehalten. Die Klappen, von denen teilweise mehrere übereinander liegen, geben kleinen Entdeckern ungewöhnliche Einblicke in die Lebenswelten der Amphibien, die auf der Erde und im Wasser leben. Faszinierend sind unter anderem die genaue Beschreibung des Körperbaus und die anschauliche Erklärung, wie aus dem Ei ein Frosch entsteht. Eine Empfehlung!
„Der Frosch“ von Bernadette Gervais (Beltz & Gelberg, 24 S., ab 3 Jahren). Gedruckt in China. Keine Angabe zur Herkunft des Papiers.
3 // Die Hörspiele, die begleitend zur Ravensburger-Reihe „Wieso? Weshalb? Warum? junior“ erscheinen, sind ausgesprochen gut gemacht. Das Interesse der Kleinen wird schon durch die eingängige Titelmelodie geweckt. Ein Kind fährt mit seinen Eltern im Frühling auf den Bauernhof und beobachtet Tierkinder. Wie werden kleine Kätzchen und Welpen versorgt, wie ein Fohlen, Küken oder Kälber? Wie sehen Mäusebabys aus? Auch am Teich und im Wald gibt es Tierkinder zu entdecken. Sorgfältig ausgewählte Informationen wurden mit authentischen Tierstimmen angereichert und mit den zum Thema passenden Liedern ist dieses Hörspiel ein Genuss – und auch für Eltern sehr gut verträglich!
„Wieso? Weshalb? Warum? junior – Unsere Tierkinder“ von Anne Ebert und Frauke Nahrgang, gesprochen von Niklas Heinecke und Julia Bareither (Jumbo, Spielzeit ca. 35 Min., ab 2 Jahren).
4 // In den „Von nah zu fern“-Büchern für Kinder ab 18 Monaten wird die Welt von Seite zu Seite ein Stück größer. In diesem Pappbilderbuch ist es eine Hummel, die beobachtet werden kann. Zuerst sieht man das Insekt durch eine Lupe, es sitzt auf einer blauen Blume, genauer gesagt auf einer Enzianblüte. Je weiter herausgezoomt wird, desto mehr erkennt man die Umgebung: den Stein neben einem Korb, der auf dem Boden unter einer Bank steht, die sich wiederum vor einer Holzhütte in den Bergen befindet. Weit unten im Tal sieht man Seen, ein Dorf, auch eine Seilbahn kann man erkennen. Wer sieht auf der letzten Seite noch die kleine Hummel auf der blauen Blüte? Ein sehr nettes Buch!
„Von nah zu fern! Die kleine Hummel“ von Yousun Koh (Coppenrath, 14 S., ab 18 Monaten). Gedruckt auf Papier aus verantwortungsvollen Quellen (FSC-Mix Label). Keine Angabe zum Herstellungsort.
5 // Frosch, Ente, Schildkröte, Libelle und Eisvogel verstecken sich in diesem großartig illustrierten, gereimten Ratebuch für die Kleinsten. Zuerst wird immer nah zum Tier hingezoomt und eine Frage gestellt: „Ist das wohl ein Luftballon? Fliegt er hoch und weit davon?“ Dann folgt ein Bild des gesuchten Tieres und die Auflösung: „Der Frosch macht mit der Blase Krach am See, am Tümpel oder Bach.“ Unterstützenswert ist „Natur von Anfang an“, die neue Reihe des Kosmos Verlags, in vielerlei Hinsicht, besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass die Bücher konsequent nachhaltig sind: Sie werden nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip umweltfreundlich gedruckt, es entsteht bei der Herstellung kein giftiger Abfall und die Inhaltsstoffe sind für die Gesundheit völlig unbedenklich. „Und sollten unsere kleinen Naturfreunde das Buch mal nicht nur betrachten, sondern in den Mund stecken – kein Problem! Diese Bücher sind ungiftig, nicht allergieauslösend und gesundheitsverträglich!“, heißt es auf der Website des Verlages.
„Wer bist denn du? An Bach und Teich“ von John Butler und Regina Schwarz (Kosmos, 24 S., ab 2 Jahren). Hergestellt in Österreich und Polen (Gugler Print, Gryf Direct) auf umweltfreundlichem, rückstandsfrei recyclebarem Papier.
Kreativ sein, gärtnern, experimentieren und spielen
6 // Silke Schmidt präsentiert in ihrem Band Ideen für das ganze Jahr, doch der Frühling ist zweifellos die beste Jahreszeit, um Gartenprojekte anzugehen. Und Gärtnern kann richtig einfach sein! Eine Bohnenpflanze anbauen, Löwenzahnblätter sammeln und einen Frühjahrssalat machen, mit Pflanzen schön Karten und Tischdecken bedrucken, eine Vogeltränke bauen, Sonnenblumen beim Wettwachsen zusehen und den Fortschritt dokumentieren, Erdbeerpflanzen durch Ableger vermehren – die Ideen sind schier unendlich, denn kreative Kinder haben garantiert Lust auf weitere Aktivitäten. Eine feine Sammlung in einem ansprechend gestalteten Büchlein!
„Pflanz dich glücklich. 37 Ideen für Garten & Co.“ von Silke Schmidt (dtv junior, 128 S., ab 9 Jahren). Gedruckt in Deutschland (C.H.Beck, Nördlingen) auf Papier aus verantwortungsvollen Quellen (FSC-Mix Label).
7 // Dieses Naturforscher-Herbarium für Blüten und Blätter bietet zahlreiche Möglichkeiten, Pflanzen näher kennen zu lernen. Nach dem Sammeln und Trocknen können die Funde eingeklebt werden, das Sammelalbum mit Ringbindung bietet Platz für über dreißig Arten, wie etwa Brennessel, Buschwindröschen, Veilchen oder Wiesensalbei. Zudem gibt es im Anhang weitere Seiten für gefundene Pflanzen, die nicht im Buch enthalten sind. Informative Steckbriefe und weiterführende Infos zu den einzelnen Pflanzen sowie hilfreiche Tipps zum Sammeln, Pressen, Einkleben und Beschriften werten dieses Herbarium auf – insgesamt gesehen ein lehrreiches, sehr schön gestaltetes Buch für Naturliebhaber.
„Blüten und Blätter entdecken und sammeln. Ein Herbarium für Naturforscher“ von Anna Linstadt (Ars Edition, 80 S., ab 6 Jahren). Gedruckt auf Papier aus verantwortungsvollen Quellen (FSC-Mix Label). Keine Angabe zum Herstellungsort.
8 // Bereits das erste Experimente-Buch von Liz Lee Heinecke, „Das Experimente-Lab für Kinder“ (hier gibt es eine Besprechung) war eine Zusammenstellung zahlreicher faszinierender Projekte. Nun ist im Moses Verlag ein neuer Titel erschienen, der aufregende Outdoor-Aktivitäten anleiten kann. Anhand der zwölf Kapitel kann man sich mit unterschiedlichen Themengebieten beschäftigen, mit Tieren, Physik im Garten, chemischen Spielereien, botanischen Experimenten, der Ökologie oder den Geowissenschaften. So kann man die Metamorphose von Kaulquappen und Schmetterlingen beobachten, ein Asselhotel bauen, Lippenbalsam zusammenmischen oder zusehen, wie Wasserpflanzen Sauerstoff produzieren. Immer mit Hinweis zur Wissenschaft hinter dem Spaß. Ein tolles Buch für kleine und größere Forscher!
„Die spannendsten Outdoor-Experimente für Kinder“ von Liz Lee Heinecke (Moses, 144 S., ab 8 Jahren). Keine Angaben zur Herstellung.
9 // Der Frühling ist die beste Zeit, um Blumensamen einzupflanzen. Zum Wachsen benötigt eine Pflanze dann Licht, Wärme, Wasser, Luft und Erde – und mit etwas Glück kann man sogar einer prachtvollen Sonnenblume beim Wachsen zusehen. Wie kinderleicht das funktioniert, zeigt dieses bunte, sehr anschaulich gestaltete Sachbilderbuch, das zum gemeinsamen Gärtnern und ganzheitlichen Lernen motiviert. Dem Buch liegt übrigens auch eine Messlatte zum Aufhängen bei. Vielleicht werden die Sonnenblumen sogar noch größer als die Leser des Buches? Gemeinsam mit einer Pflanze zu wachsen – was für eine schöne Vorstellung!
„Wie wächst denn eine Sonnenblume?“ von Down Sirett (Dorling Kindersley, 18 S., ab 3 Jahren). Gedruckt in China (Leo Paper Products). Keine Angabe zur Herkunft des Papiers.
10// Alles kreucht und fleucht! Die Krabbelkäfer sind aus dem Garten entwischt und sollen zurückgebracht werden – doch sie lassen sich gar nicht so leicht wieder einfangen! Verschiedene Insekten liegen auf Blättern in der Tischmitte und werden erwürfelt. Jeder Spieler soll sieben Insekten-Plättchen für seinen Garten sammeln – doch wer ist am schnellsten? Mit einfachen Regeln ist dieses sehr nett illustrierte Wüfelspiel für 2 bis 4 Spieler schon für Kinder ab 3 Jahren geeignet.
„Mein erstes Krabbelkäfer-Spiel“ von Sandra Kretzmann und Sabine Kondirolli (Moses, ab 3 Jahren).
Geschichten für Frühlingstage
11 // Finn und Frieda sind die freundlichen Geschwister, die schon versucht haben, den Herbst aufzuhalten (hier gibt es die Besprechung von „Finn und Frieda halten den Herbst auf“). Und heuer finden sie den Frühling etwas früher als gedacht: Sie entdecken einen kleinen Igel, der zu früh aus seinem Winterschlaf erwacht ist. Doch wie soll die Stachelkugel Futter finden? Finn und Frieda erkennen schnell, dass sie dem Igel helfen müssen und bringen ihn zur Tierärztin. „Die größten Chancen hat unser stacheliger kleiner Freund, wenn einfach so bald wie möglich der Frühling kommt“, erkläft diese. Kein Problem für die Geschwister – sie suchen den Frühling. Sie finden die ersten Knospen, Blüten, Kräuter, Bienen, und schließlich auch Feuerwanzen, die der Igel fressen kann. Eine lehrreiche, unterhaltsame Geschichte.
„Finn und Frieda finden den Frühling“ von Martin Klein und Kerstin Meyer (Tulipan, 48 S., ab 7 Jahren). Gedruckt in Deutschland (Grafisches Centrum Cuno, Calbe). Keine Angabe zur Herkunft des Papiers.
12 // Den Mumpf kennen wir schon aus dem wunderbar frühlingshaften Titel „Frühling mit Freund“, der letztes Jahr erschienen ist (eine Rezension findet sich hier). Auch das neue Buch spielt in der selben Jahreszeit. Mumpf ist traurig: Seine geliebte Schneeeule ist in den Norden gereist, da die Temperaturen dort auch im Sommer erträglich sind. Seine 27 Briefe hat die Schneeeule nicht erhalten, da der Briefkasten im Wald nie geleert wurde. Der Mumpf beschließt, ihr die Briefe selbst zu bringen. „Der Mumpf war bereits aufgestanden, als die Sonne an diesem Morgen die ersten Strahlen durch die Blätter der Bäume schickte. Die Kleinvögel lärmten schon vor sich hin, aber im Gras blinkerten noch die Tautropfen …“ Doch was kommt in einen Rucksack? Und ist es nicht auch traurig, den befreundeten Maulwurf, die Hermeline und den Frühling zu verlassen? Und was, wenn ihm auf der Reise ein Mumpffresser begegnet?
„Morgen geht’s los, sagt der Mumpf“ von Annette Herzog und Ingrid & Dieter Schubert (Moritz, 72 S., ab 5 Jahren). Gedruckt in Österreich (Christian Theiss GmbH, St. Stefan). Keine Angabe zur Herkunft des Papiers.
13 // Der kleine Rabe Socke ist ein liebenswerter Vogel, mit dem viele Kinder vertraut sind. Was der kleine Freund im Frühling erlebt, erfahren wir in diesem Vorlesebuch, das drei Geschichten vereint. „Alles Freunde!“ erzählt davon, dass Rabe Socke noch ganz neu im Wald ist und Freunde finden möchte. „Alles wächst!“ beschreibt, wie Eddi-Bär und Rabe Socke Radieschensamen säen und Pflanzen beim Wachsen beobachten. „Alles gefärbt!“ ist eine Ostergeschichte. Rabe Socke möchte dem Hasen und dem Wildschwein beim Ostereierbemalen helfen, doch die lehnen sein Angebot ab. Schließlich bemalt er Eier, die er im Wald gefunden hat – und staunt nicht schlecht, als daraus kleine Enten schlüpfen. Farbenfroh und unterhaltsam!
„Alles Frühling! Drei Geschichten vom kleinen Raben Socke“ von Nele Moost und Annet Rudolph (Esslinger, 48 S., ab 3 Jahren). Gedruckt in Lettland (Livonia Print, Riga) auf Papier aus verantwortungsvollen Quellen (FSC-Mix Label).