Livestream vom Titanenwurz
Im Botanischen Garten von New York blüht ein seltenes Gewächs: eine riesige Blume namens Titanenwurz. Und weil das etwas besonderes ist, gibt es einen Livestream.
Der Riesenwurz trägt auf Latein den Namen Amorphophallus titanum. Das wird bei Wikipedia mit „unförmiger Riesenpenis“ übersetzt. Spätestens damit ist klar, dass ein Erblühen der Pflanze genug Relevanz hat, um per Livestream ins Internet übertragen zu werden.
Doch auch abseits phallischer Assoziationen ist die Pflanze nicht uninteressant – schließlich bringt sie die größten Blüten der Natur hervor. Zu dem riecht sie recht erbärmlich, nämlich nach Aas. Mit dem Geruch lockt sie Insekten an, die für ihre Besteubung sorgen. Eine faszinierende Pflanze.
In der freien Natur kommt sie auf der südasiatischen Insel Sumatra vor. Nach ihrer „Entdeckung“ während einer Expedition durch Odoardo Beccari 1878 wurde die größte Blume des Dschungels schnell zum Star westlicher botanischer Gärten. Zur ersten Blüte brachte es eine Pflanze 1889 in London. Denn die Blüte zur Blüte der Pflanze kommt es nur selten. Das liegt an den besonderen Merkmalen der Pflanze.
Sie besteht aus einer Knolle als Überdauerungsorgan, aus der in regelmäßigen Abständen ein einziges Laubblatt erwächst, das jedoch eher wie ein Baum aussieht. Solange die Pflanze dieses Laubblatt besitzt, was bis zu zwei Jahre dauern kann, werden Nährstoffe aufgebaut, die in der Knolle gespeichert werden. So wächst die Knolle auf eine beachtliche Größe. Während dieser Vegetationsphase kann die Masse der Knolle schon einmal um 300 Prozent zunehmen. Es folgt darauf eine Ruhephase, in der das Blatt abstirbt, und in der die Wurzeln verkümmern. Nur wenn die Knolle eine Masse von über 20 Kilogramm erreicht, kann es zu einer Blüte kommen, so wie gerade im Botanischen Garten von New York.
Hier entlang geht’s zum Instagram-Profil des New York Botanical Gardens, wo es Fotos des Riesenwurz‘ gibt.