Regional statt Fairtrade – Jan Karlsson und Michael Wihan von Makava im Gespräch

Bereits seit dem Jahr 2004 sorgt Makava dafür, dass getränketechnisch die Sonne im Bio- und Nachhaltigkeitsbereich aufgeht. Nicht nur in Österreich sondern auch in Deutschland erfreut sich Makava größter Beliebtheit. Kürzlich verschwand das Fairtrade-Siegel von den Flaschenetiketten – wir haben das zum Anlass genommen uns mit den Erfindern des sonnigsten Mate Tee-Drinks  Michael Wihan und Jan Karlsson zu Treffen. Sie haben sich kurz Zeit genommen um uns zu erklären, wieso Makava auch ohne Fairtrade-Siegel super ist.

Biorama: Wieso ziert das Fairtrade-Siegel plötzlich nicht mehr die Etiketten von Makava?

Michi und Jan: Nachdem wir uns für regionalen Zucker entschieden haben, mussten wir uns leider vom Fairtrade-Siegel verabschieden, denn österreichische Zutaten können nicht durch Fairtrade zertifiziert werden. Aber unseren Tee beziehen wir natürlich weiterhin bei unseren fairen Partnern.

Was ist am österreichischen Zucker besser?

Der Bio-Rübenzucker, den wir jetzt verwenden, wird in Niederösterreich angebaut. Wir halten regionalen Zucker für ökologisch sinnvoller, weil der Transportweg jetzt viel kürzer ist.

Auf eurer Homepage ist zu lesen, dass Makava Eistee „biologisch, fair gehandelt und in Österreich produziert“ wird. Inwieweit garantiert ihr euren KundInnen den fairen Handel mit den Zutaten?

Unsere Tees beziehen wir über El Puente, was soviel bedeutet wie „die Brücke“. El Puente ist der zweitgrößte Importeur von fair gehandelten Produkten im deutschsprachigen Raum und beschäftigt sich schon seit 1972 – zunächst als Verein, dann als Unternehmen – mit fairen Produkten. El Puente hat uns wirklich durch ihren großen Idealismus und ihr Engagement völlig überzeugt. Die Preise der Zutaten die wir für unseren Makava brauchen werden direkt von den Produzenten kalkuliert. Der Maté Tee kommt übrigens aus der Provicia de Misiones, dem östlichsten Zipfel Argentiniens, von der Agricultural Cooperative Ltd. Of Ruiz de Montoya. Das ist ein Zusammenschluss von regionalen Bauern der bereits seit 1953 besteht und bezüglich biologisch produziertem, hochwertigem Mate wirklich in Südamerika Pionierarbeit geleistet hat. Der Preis für den Tee dieser Kooperative beträgt ca. das Doppelte des lokalen Preises, aber diesen Preis zahlen wir gerne, denn mit einem Teil des Geldes werden soziale, kulturelle und ökologische Projekte finanziert, z. B. der Bau von Schulen. Und außerdem können sich dadurch rund 1000 Menschen unter fairen Bedingungen ihren Lebensunterhalt sichern.

Braucht ihr außerdem noch Zutaten die ihr nicht aus der Region beziehen könnt?

Ja, in der nordindischen Region Darjeeling am Fuße des Himalayas wächst unser aromatischer Weißer Tee. Rajah Banerjee führt den Teegarten Makaibari bereits in vierter Generation als Familienbetrieb. Offizieller Firmensitz von Makaibari ist das Städtchen Kurseong, was soviel wie „Land der weißen Orchideen“ bedeutet. Natürlich wird auch hier darauf geachtet, dass der Tee biologisch und mit Rücksicht auf die Umwelt angebaut wird, denn immerhin ist das Motto von Maikabari „Healthy soil is healthy mankind“. Die Zitronen für unser Geträk kommen übrigens aus Italien, aber produziert und abgefüllt wird in der Region, nämlich beim Familienbetrieb Apo Fruchtsäfte am Millstätter See – mit eigener Hausquelle.

Ein beliebter MaKavA- Mix ist die Mischung mit Absolut Vodka – wie genau kam es denn zu dieser Kooperation?

Absolut hat einfach unsere positiven Vibes aufgefangen. Wir hatten damals gerade überlegt, womit sich Makava am besten mischen lässt, als plötzlich ein Anruf von Absolut kam und sie mit der Geschäftsleitung sprechen wollten. Wir dachten uns „In an absolut world you mix it delighted“ und so haben wir einfach ein gemeinsames sommerlich-oranges Plakat entwickelt und das Ergebnis im Neni am Wiener Naschmarkt präsentiert. Momentan gibt es immer wieder punktuelle Zusammenarbeit, zum Beispiel bei unseren Parties. Absolut Makava hat sich als Delight-your-night-Drink schon gut etabliert.

Der Sommer zeigt sich ja heuer von seiner besonders trüben Seite. Euer Tipp wie man trotzdem die Sonne scheinen lassen kann?

Wenn genug Makava im Kühlschrank ist, hat der Regen sowieso verloren. (Lacht.) Also einfach auf unserer Homepage vorbeischauen und bei unserer Delighted-Sommeraktion einen 24er Karton gemütlich nach Hause kommen lassen. Außerdem lassen sich mit Makava tolle sommerliche Cocktails mixen, die Klassiker sind Makava mit Vodka, Aperol oder Absinth.

Auf eurer Facebook Seite ist zu lesen, dass ihr Leute für die Dreharbeiten zum neuen Makava-Spot in Graz sucht. Könnt ihr uns schon ein paar Details verraten?

Den Spot produzieren ein paar sehr nette und talentierte Filmakademie-Anwärter. Soviel sei verraten: Keine Angst vor Aliens, die kommen wenn dann eh nur in Frieden, und wir haben nur die Sonne eingeschaltet. An dieser Stelle möchten wir uns übrigens ganz ganz herzlich bei unseren lieben Online-Supportern bedanken, immerhin haben wir schon über 6000 Makava-Fans auf Facebook!

Und wohin soll die weitere Makava-Reise gehen?

Wir haben jetzt einmal den österreichweiten Vertrieb ausgebaut, das heißt dass Makava jetzt über Biogast Austria und Kolarik & Leeb überall in Österreich bestellt und geliefert werden kann. Natürlich ist und bleibt Berlin für uns ein absoluter Hotspot – dort gibt es jetzt auch online ein paar gute Möglichkeiten Makava zu bestellen. Aber momentan ist erstmal Zeit fürs Sommer-Business, im Winter werden wir dann wieder unsere Fühler ausstrecken.

Was bedeutet Regionalität?

Was heißt regional? Unser Umgang mit Regionalität ist eine Geschichte voller Missverständnisse, gut gemeinter Fehleinschätzungen und gezielter Falschinformation. Wer sich beim Einkauf nicht ausschließlich vom Preis leiten lässt, achtet auf die Herkunft der gekauften Ware. Aber woran erkennt man die – und wie stark wirkt sich die Produktionsmethode, die Region und der Transport etwa auf die Klimabilanz eines Produkts aus?

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