schülerInnen.gestalten.wandel – Initiative für eine positive Zukunft
Zukunft gemeinsam entwickeln: Die Initiative schülerInnen.gestalten.wandel. stellt SchülerInnen und ihre Ideen für positiven Wandel in den Mittelpunkt. Gemeinsam und auf Augenhöhe werden Lösungen für die Herausforderungen von heute erarbeitet. In Workshops, durch Unternehmensführungen, Diskussionsforen, Vorträge und Recherchen erhalten SchülerInnen Impulse, die eine neue Bewegung entstehen lassen und zum positiven Wandel beitragen sollen.
Biorama war im Gespräch mit Gründer der Initiative Mag. Konstantinos Bitzios.
Was hat Sie bewogen, die Initiative “schülerInnen.gestalten.wandel.” ins Leben zu rufen?
Die meisten jungen Menschen werden in wichtige Zukunftsthemen nicht miteingebunden, werden komplett unterschätzt und fühlen sich ausgegrenzt, gerade zu nutzlos. Gegen manchen Meinungen, halte ich die Schülerinnen und Schüler für hoch talentiert und bin von ihrem enormen Potential überzeugt. Sie haben großartige Ideen, die unter den richtigen Voraussetzungen für uns alle von großen Nutzen sein können. Schließlich, können wir, nach meiner Meinung nach, Herausforderungen von heute, wie “Armut und soziale Gerechtigkeit”, “alternative Energien”, “Integration”, etc. nur gemeinsam mit den Jugendlichen lösen, die schließlich unsere Zukunft sind. Voraussetzung dafür, ist die respektvolle Begegnung auf Augenhöhe, als gleichwertige Partner, die ernst genommen werden.
An wen richtet sich die Initiative?
Bei “schülerInnen.gestalten.wandel.” geht es um das gemeinsame Finden von Lösungen, wobei alle Seiten wichtige Erkenntnisse gewinnen können. Somit sind einerseits alle SchülerInnen, ab dem 12. Lebensjahr, aber auch Unternehmen, Organisationen, Vereine, Institutionen in Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark und Wien angesprochen. Teilnehmen können alle Schülerinnen und Schüler unabhängig des Schultyps, Gymnasium, Hauptschule, Berufsschulen, etc. und mehrere Klassen von einer Schule.
Was sind die Ziele und die bisherigen Zwischenergebnisse?
Ziele sind das Finden von Lösungen für Herausforderungen von heute, die auch veröffentlicht werden, den Jugendlichen eine Stimme zu geben und sie in diesen Prozess mit einzubinden, das Zustandekommen eines Dialogs, das gemeinsame und voneinander lernen.
Bei “schülerInnen.gestalten.wandel.” stehen die Nachhaltigkeit (ökonomische, ökologische und soziale) so wie Werte, wie Ehrlichkeit, Respekt, Aufrichtigkeit, etc. und ihre Wiederbelebung bzw. die Rückbesinnung auf diese im Vordergrund, sind von wesentlicher Bedeutung und bilden die Basis für die Initiative. Durch die Mitgestaltung der Jugendlichen, durch den eröffneten Dialog und durch die Veröffentlichung der Ideen können wir schneller und effektiver Lösungen finden und die Gesellschaft zugleich erkennen, welche bedeutende Rolle die Jugend von heute spielt.
Im Zuge der Teilnahme, wird das Bewusstsein der SchülerInnen geschärft, sie erweitern ihren Horizont, schaffen Netzwerke, übernehmen Verantwortung, leisten einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft, starten neue Initiativen, sie erhalten neue Perspektiven und Optionen und werden zu wichtigen Akteuren.
Im ersten Jahr von “schülerInnen.gestalten.wandel.” war es zunächst wichtig, die Aufmerksamkeit der Jugendlichen auf Herausforderungen von heute zu lenken und ihr Bewusstsein zu schärfen. Vielen waren zahlreiche Herausforderungen, vor denen wir heute stehen überhaupt nicht bewusst. Außerdem, wurden die Folgen von bestimmten Verhalten (Konsum, etc.) sowie gewisse Zusammenhänge nicht erkannt. Da war es wichtig sehr viel “Aufklärungsarbeit” zu leisten und viele Gespräche zu führen.
Nach und nach kamen die Jugendlichen ins Gehen, wurden immer aktiver, bildeten Projektgruppen und begannen sich einem oder mehreren Themen zu widmen.Manche SchülerInnen entwickelten themenspezifische Filme oder entwickelten Computerspiele(!). Andere wiederum waren von dem einen oder anderen Unternehmen bzw. Vorhaben so angetan, so dass Ferial-, Praxis- bzw. fixe Anstellungen entstanden sind.
Außerdem, entstehen gerade neue Projekte und Initiativen, über die im Herbst noch berichtet wird.
Es ist ein langer Prozess, wo viel Geduld, Ausdauer und Konzentration wichtig sind, daher ist es von großem Vorteil, wenn die SchülerInnen bis zu ihrer Matura/Abschluss teilnehmen.
Welche Elemente beinhaltet die Initiative?
Die Anmeldung erfolgt von den LehrerInnen, per Mail, per Anmeldeformular auf der Website bzw. telefonisch. Teilnehmen können eine Klasse, mehrere Klassen bzw. eine Gruppe von SchülerInnen aus verschiedenen Klassen. Angesprochen sind alle SchülerInnen, ab dem 12. Lebensjahr in Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Salzburg und Wien, unabhängig des Schultyps (Gymnasium, Hauptschule, Berufsschule, etc.). Danach, erfolgt ein Einführungsvortrag in der Schule. Inhalt sind der Ablauf und eine Besprechung der Themenbereiche, die hier im Mittelpunkt stehen.
Um neue Anreize zu finden, die das Finden von Lösungen erleichtern, besuchen die teilnehmenden SchülerInnen zahlreiche Veranstaltungen (Unternehmensbesichtigungen und Führungen, Vorträge, Workshops, Diskussionsrunden, etc.), die in den Unternehmen selbst und ausnahmsweise auch in den Schulen stattfinden. Zusätzlich recherchieren sie, beteiligen sich an dem Diskussionsforum auf der Website und tauschen sich mit anderen Jugendlichen aber auch mit UnternehmerInnen aus und verwenden speziell ausgesuchte Literatur. Vor jeder Veranstaltung bereiten sie sich genau vor und recherchieren, so dass beim Termin selbst ein Dialog entsteht, aus dem beide Seiten wichtige Erkenntnisse bekommen können. Bei dieser Initiative ist das aktive Tun und das Mitgestalten der Jugendlichen sehr wichtig und nicht ein passives “berieseln lassen”.
In jeder Klasse werden Personen bestimmt, die für diese Initiative die Leitung übernehmen, mit mir in Kontakt treten und gemeinsam mit den LehrerInnen die Abläufe koordinieren. Dadurch wird nicht nur eine Leitung sondern auch Verantwortung übernommen. Unter anderem, sollen die innovativsten Ideen auch in Buchform veröffentlicht werden.
Zusätzlich gibt es, mit Unterstützung von Sponsoren, spezielle Veranstaltungen, wo Persönlichkeiten aus Kunst&Kultur, Sport, Wissenschaft und Wirtschaft eingeladen werden, mit den Jugendlichen einen Dialog zu führen. Für Wissen und Austausch sollten finanzielle Hindernisse nicht im Wege stehen bzw. sollten frei zugänglich sein. Im letzten Schuljahr kam es dadurch zu folgenden Veranstaltungen: “Dialog mit VertreterInnen des Boltzmann Instituts für Menschenrechte, Besuch beim österreichschen Bundespräsidenten, Dr. Heinz Fischer, Besuch beim Radiosender “Ö3” (Führung und Dialog zum Thema “Werte in den Medien”) und Dialog mit GeschäftsführerInnen von nachhaltigen Unternehmen, wie Frau Julia Fandler (Ölmühle Fandler), Frau Lisa Muhr (Göttin des Glücks), Herr Johannes Gutmann (Sonnentor), Herr Karl Pirsch (Eine Welt Handel AG) und Herrn Gerhard Zoubek (Biohof Adamh) im Wiener Burg Kino.
Wie geht es im nächsten Schuljahr weiter?
Im nächsten Schuljahr wird die Initiative in den bereits bestehenden Bundesländern Niederösterreich, Steiermark und Wien weiter geführt und in Oberösterreich und Salzburg neu eingeführt.
In allen Bundesländern sind alle ganz herzlich eingeladen teilzunehmen: Unternehmen, Organisationen, Vereine, Institutionen so wie Privatpersonen die Veranstaltungen und /oder Räumlichkeiten anbieten oder “schülerInnen.gestalten.wandel.” finanziell unterstützen möchten. Nachdem diese Initiative von mir organisiert und umgesetzt wird, ist jeder Beitrag von Bedeutung.
Außerdem werden Projekte und Initiativen, die sich aus dem ersten Jahr entwickeln umgesetzt. Mehr Informationen darüber im Herbst 2011.