Too good to go: Eine App zum Essen retten

Strenge Lebensmittelvorschriften zwingen Restaurants dazu noch gute Speisen wegzuwerfen.

Strenge Lebensmittelvorschriften zwingen Restaurants dazu noch gute Speisen wegzuwerfen.

Wir leben nach wie vor in einer Wegwerfgesellschaft. Laut einer Studie landen pro EU-Bürger jährlich 123 Kilogramm Essen im Müll. Eine App aus Dänemark soll dem, zumindest im Gastronomiebereich, entgegen wirken.

1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel werden jährlich weltweit weggeworfen. Meist deutlich vor Ablauf der tatsächlichen Mindesthaltbarkeitsdauer. Viele schaffen es erst gar nicht in den Haushalt und vergammeln bereits auf den Feldern oder werden vom Händler aussortiert. Länder wie Frankreich und Italien versuchen diesem Trend entgegen zu wirken. Sie beschlossen einheitlich das Verschwenden von Lebensmittel im Handel zu verbieten. Dieser griff vor allem in Frankreich zu „skandalösen“ Mitteln, so ein EU-Abgeordneter bei der Abstimmung. Hier wurden noch nutzbare Lebensmittel mit Chlor zum weiteren Verbrauch ungeeignet gemacht. Dass es aber nicht immer einen EU-Beschluss braucht, um Food-Waste Müllberge zu verringern, zeigt eine neue App.

Um 2 Euro Essen aus dem Restaurant

Das Konzept ist einfach. Überschüssige Speisen werden von den Betrieben kurz vor Ladenschluss eingestellt. Der App User hat nun die Möglichkeit, nachdem er seine Telefonnummer und GPS Daten zur Verfügung gestellt hat, aus den Angeboten in seiner Nähe auszuwählen. Täglich. Gefiltert werden kann nach Ort, Preis und Abholzeit. Mittels Paypal oder Kreditkarte wird online bezahlt. Vor Ort stehen Take Away Boxen und Papiertaschen bereit, die mit verfügbaren Speisen gefüllt werden. Das bereits ab 2 Euro. Da die Portionsgrößen im Vorfeld feststehen ist es derzeit noch nicht möglich, eigene Behälter mitzubringen. In Kürze kann man aber eine wieder verwendbare, für das Projekt konzipierte, Edelstahl Eco Box erwerben.

Per App aus dem reichhaltigen Angebot wählen.

Per App aus dem reichhaltigen Angebot wählen.

Rasante Entwicklung innerhalb weniger Monate

Das ursprüngliche Konzept der „Too good to go“ App stammt aus Dänemark. Stian Oleson und Thomas Bjorn Momsen brachten nach einem Buffetbesuch im November 2015 die Idee zu Papier. Kurz nach der Einführung holten Mai Goth Oleson und ihr Partner Jon Frisk das Projekt nach Deutschland. Dort starteten sie im April 2016 mit 50 Partnerbetrieben in neun deutschen Städten. Das Feedback war enorm. Bis Anfang Mai verdoppelte sich die Zahl auf knapp 100. Das Ziel des jungen Unternehmens: So viele Betriebe wie möglich für die Initiative zu begeistern. Ob die App auch nach Österreich kommt, bleibt abzuwarten.


Zur Website von Too Good To Go geht’s hier entlang

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