Hamburg kauft keinen Kaffee in Kapseln mehr
Im neuen Öko-Leitfaden verbietet die Stadt Hamburg ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Kauf von Kaffee aus Aluminium-Kapseln von Steuergeld.
Zumindest auf städtische Kosten soll in den Ämtern, Behörden und Einrichtungen der Freien- und Hansestadt Hamburg in Zukunft kein Kapselkaffee mehr getrunken werden. Dabei ist der Kapsel-Kaffee für viele Menschen – auch außerhalb der Hafenstadt – der bequemste Weg zum Kaffee zu kommen. Die Hersteller – allen voran der Schweizer Nestlé Konzern – haben geschafft, woran Kaffeehändler – zum Beispiel die aus Hamburg – seit Jahrhunderten scheiterten, nämlich ein KilogrammKaffee zu Preisen jenseits der 60 Euro in den Einzelhandel zu bringen. Und da sage noch jemand, die Leute hätten kein Geld für fair gehandelten Kaffee.
Dass die Verbraucherinnen und Verbraucher selbst bei einem alltäglichen Konsumgut wie Kaffee auf ein ebenso überteuertes wie verschwenderisches System der Kundenbindung wie Kapsel-Kaffeeautomaten hineinfallen, ist schon ziemlich sonderbar.
Umso besser, dass nun mit der Stadt Hamburg ein großer Arbeitgeber ein Zeichen gegen Energie- und Ressourcenverschwendung setzt. Dabei geht es natürlich nicht nur um Kaffeekapseln, sondern um unterschiedlichste Anschaffungen der Stadt. Immerhin gibt die Stadt Hamburg für die unterschiedlichsten Beschaffungen jährlich rund 250 Millionen Euro aus. Die Stadt möchte erklärtermaßen Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit sein und dafür explizit ihre Einkaufsmacht nutzen.
Dabei könnte es durchaus hilfreich sein, wenn die Mitarbeiter gleich an der Kaffeemaschine daran erinnert werden.