Neu und beachtenswert: Vorarlberger Klimatage!

© Vorarlberger Klimatage

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Im Ländle setzt man jetzt ein Zeichen – den ganzen November steht in weiten Teilen der westlichsten Spitze Österreichs eine Sache im Mittelpunkt: der Klimaschutz.

Während im Rahmen der Klimakonferenz in Paris (#COP21) heftig diskutiert und strategisch überlegt wird, erden die Vorarlberger – als Bundesland diesbezüglich durchaus vorbildlich – das sonst so abstrakte Thema Klimawandel auf lokaler Ebene. Auf Initiative von Vorarlberger Umwelt- und Gesundheitsorganisationen sind die Vorarlberger Klimatage entstanden, wo man Fragen stellt und neue aufwirft, Bewusstsein bildet und Austausch schafft. Es ist nämlich so: mit unserer Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur beeinflussen wir das Klima; ob wir das wollen oder nicht. Das Thema geht uns also alle etwas an.

Über 40 Vorarlberger Initiativen, Vereine und Organisationen waren der Ansicht, es müsse endlich gehandelt werden und haben sich zusammengetan: Wir sind Klima, die 1. Vorarlberger Klimatage! Ein Festival mit über 30 Veranstaltungen, die im Vorfeld der UN- Klimakonferenz in Paris ein lautstarkes Zeichen setzen. Der Höhepunkt: die Klimakonferenz am 20. November 2015 im Festspielhaus Bregenz – gratis, aber nicht umsonst!

Doch was darf man sich genau erwarten? BIORAMA im Gespräch mit Lydia Etzlstorfer, Projektleiterin der Vorarlberger Klimatage.

 

© Vorarlberger Klimatage

Lesungen, Vorträge, Diskurs – bei den Vorarlberger Klimatagen

Die Klimatage waren eine spontane Idee. Was war die Motivation, diese letztlich in die Tat umzusetzen und daraus ein großes, landesweites Event zu machen?

Die Idee zur Klimakonferenz der Vorarlberger Zivilgesellschaft kam ganz spontan im Sommer 2015 von Hans Punzenberger, dem Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft erneuerbare Energie Vorarlberg. Er ist seit unzähligen Jahren im Energiebereich tätig und nach der Lektüre von Naomi Kleins Buch „Die Entscheidung: Kapitalismus vs. Klima“ fing er an, weitere Menschen und Organisationen von der Idee zur Bottom-up-Klimakonferenz auf lokaler Ebene zu begeistern. Und so wuchs und wuchs die Projektidee und wurde zu den Vorarlberger Klimatagen.

Der Höhepunkt der Vorarlberger Klimatage ist die im Bregenzer Festspielhaus stattfindende „Klimakonferenz der anderen Art“. Braucht es eine Konferenz der „anderen Art“ um Menschen zu erreichen?

Genau, Höhepunkt der Vorarlberger Klimatage ist die Klimakonferenz am 20. November 2015 im Bregenzer Festspielhaus. Der 20. November wurde dazu ganz bewusst ausgewählt, denn dies ist der Tag der Kinderrechte, was ein starkes Statement für das Generationenthema Klimawandel darstellen soll. Mit der Klimakonferenz wollen wir mit unterschiedlichen Formaten Räume schaffen, in denen die Besucher auf Augenhöhe zusammenkommen, sich austauschen und vernetzen können. Wir glauben, dass der Kontakt und Austausch mit Vordenkern, das Zusammenkommen mit Gleichgesinnten oder das gemeinsame Arbeiten für das Gute in der Welt wichtig ist, um einerseits nicht den Mut zu verlieren und andererseits um bestärkt Schritt für Schritt gemeinsam hin in eine enkeltaugliche Zukunft zu gehen.

Was genau erwartet die Besucher?

Wir wollen vielerlei Zielgruppen ansprechen. Neben der wissenschaftlichen und politischen Perspektive auf das Thema sollen mit diversen Aktionen, Workshops, Good-practice-Präsentationen, diversen Themenräumen („Klima&Frieden“ etc) oder mit einem Marktplatz der Initiativen zur Auseinandersetzung mit dem Klimathema eingeladen werden. Gleichzeitig wollen wir dem enormen Engagement, das es in Vorarlberg hinsichtlich Klimaschutz bereits gibt, eine Bühne bieten, damit die Welt von diesen Projekten und Initiativen erfährt und andere sich davon inspirieren lassen können. Und ja: Last but not least wollen wir eine Ergänzung zur #COP21 schaffen: einen Austausch zum Klimathema für die breite Bevölkerung, für alle zugänglich, bei freiem Eintritt, in verständlicher Sprache und mit attraktiven Formaten.

Schon im Vorfeld finden in ganz Vorarlberg Aktionen zum Thema statt, das Veranstaltungsprogramm ist bunt und vielfältig. Welche besonderen Events sollte man auf keinen Fall verpassen?

Ganz besondere Highlights sind der Workshop Mehr mit Weniger – ein Doppelworkshop „zur Befreiung von unliebsamen Gewohnheiten“. Sehr toll ist auch der Spezialvormittag beim Landesfeuerwehrverband in Feldkirch, bei dem gemeinsam (durchs Fluten eines Hauses) gelernt wird, wie man sich richtig bei Hochwasser und Starkregen schützen kann. Und neben dem genialen Vortrag von Rochus Schertler („Das Ländle und die Gruselschau – Mit Lebenslust in den globalen Umweltwandel“) freue ich mich schon besonders auf den Workshop zur Grünen Kosmetik, bei dem man lernen kann, wie man mit Resten aus der Küche noch super Körperpflegeprodukte herstellen kann!

Gibt es eigene Programmpunkte für junge Leute?

Am Vormittag der Klimakonferenz laden wir speziell Schüler ab der 9. Schulstufe und Vertreter aus Verwaltung und Politik ein. Die Landesschulinspektion begrüßt dies und hat die Veranstaltung sogar schon zur Schulveranstaltung erklärt! Mit verschiedenen Workshops oder einem Worldcafe möchten wir einen ernsthaften Austausch ermöglichen. Ebenso präsentieren Jugendliche einmal vor Fachexperten aus Verwaltung und Politik ihre vorbildhaften Schulprojekte, gemeinsam wird an weiteren Projektideen für Vorarlberg geschmiedet. Auch gibt es die Chance als Volunteer mitzuwirken und einen Blick hinter die Kulissen des großen Green Meetings zu bekommen.

Für alle, die es während dieser Tage nicht nach Vorarlberg schaffen – als kleiner Anstoß – drei Tipps wie jeder zum Klimaschutz beitragen kann?

Okay, ein erster, sehr niedrigschwelliger, aber super Tipp, der vielleicht nachwirkt: Der Verein Konsumentensolidarität-Jetzt, der auch Mitgestalter der Vorarlberger Klimatage ist, hat für unseren Klima-Monat 30 Klimatipps zusammengestellt, die wir von 1.-30. November täglich posten werden. Demnach: Tipp Nr.1: Like unserse Facebookseite!

Nr 2. Was brauche ich überhaupt? Wir besitzen unzählige Gegenstände und ständig kommen mehr dazu. Probier mal aus, dass du, bevor du dir das nächste Ding kaufst, einen Monat lang vergehen lässt ohne ihn zu kaufen. Ist er noch notwendig?

Nr 3. Wie regional sind die Produkte, die du täglich verwendest? Mach dir mal ein Bild darüber! Welche könnten durch regionale ersetzt werden? Welche 5 zum Beispiel im November?

 

 

Das genaue Programm, alles weitere, nähere und sonstige Infos rund um und über die 1. Vorarlberger Klimatage findest du hier!
Klimakonferenz: zum Facebook-Event.

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