Der Riverwalk 2015 – Wandern für die Umwelt
Mit dem Projekt Riverwalk will der WWF auf den gefährdeten Lebensraum Wildfluss in den Alpen aufmerksam machen.
Heute hat der Riverwalk 2015 im Friaul am Tagliamento begonnen! Bereits zum zweiten Mal organisierte das WWF Jungendnetzwerk Generation Earth die Flusstour der besonderen Art. Seit heute wandern 21 junge und motivierte Teilnehmer – ganz im Zeichen des Naturschutzes. Der Riverwalk ist ein internationales Projekt und vereint Naturliebhaber im Alter von 15 bis 30 Jahren aus Italien, Slowenien und Österreich. Die circa 150 Kilometer lange Route erstreckt sich von Italien über den Tagliamento bis nach Slovenien zur Soča. Zwei Wochen lang wird gewandert, geradelt, gepaddelt und gecampt, um den Schutz der Wildflüsse zu unterstützen.
Bedrohung: Mensch
Die beiden Flüsse, die von den Riverwalkern passiert werden, gelten als zwei der letzten intakten Wildflüsse der Alpen. Der italienische Tagliamento zählt aufgrund seiner vorherrschenden Biodiversität schon lange zum Mekka für Forschung und Naturtourismus. Er bietet Schutz für 32 verschiedene Fischarten und Insekten wie die Gefleckte Schnarrheuschrecke, die bereits vom Aussterben bedroht ist. Dieser Lebensraum wird durch verschiedenen Faktoren bedroht: Flussbegradigungen und Infrastrukturprojekte gefährden das Ökosystem Tagliamento.
An der slowenischen Soča sieht es leider nicht besser aus: Im Laufe der Jahre wurden große Teile des Flusses bereits mit Wasserkraftwerken verbaut. Lediglich der oberste Abschnitt wurde verschont. Weitere Bauprojekte könnten aber auch diesen letzten Lebensraum deutlich gefährden und Umweltfolgen auf verschiedenen Ebenen verursachen. Fliegenfischer, zum Beispiel, stellten bereits einen Verlust der ursprünglichen Fischvielfalt in der Soča fest.
Im Zeichen der Flüsse
Die Riverwalker wollen durch ihre Aktion auf diese letzten, noch unberührten Wildflüsse in den Alpen aufmerksam machen und ein Zeichen gegen umweltgefährdende Maßnahmen setzen. Das einzigartige Projekt liefert den Teilnehmern mit dem interaktiven Konzept des Erlebens und Erfahrens in der freien Natur die ideale Basis, selbst beim Thema Nachhaltigkeit mitzureden und dabei etwas verändern zu können. Die 25-jährige Yvonne Markl ist heuer auch beim Riverwalk dabei und von der Idee dahinter überzeugt:
„Gehen bedeutet Bewegung. Bewegung bedeutet Entwicklung. Entwicklung bedeutet Zukunft. Und ohne Natur wird es keine Zukunft geben, darum gehe ich gemeinsam mit anderen jungen, motivierten und naturverbundenen jungen Menschen den Riverwalk.“
In zwei Wochen wird der Riverwalk zu Ende sein, die Kajaks und Wanderschuhe wieder verstaut werden und die Teilnehmer auf eine abenteuerliche Tour zurückblicken können. Und hoffentlich ein Schritt in Richtung Bewusstseinsbildung über die Situation unserer Wildflüsse getan sein!