10 falsche Argumente von Klimawandelleugnern
Im Dezember findet in Paris die nächste UN-Klimakonferenz statt. Ziel ist ein neues weltweites Klimaschutz-Abkommen. Gleichzeitig gibt es noch immer Menschen, die einen menschlichen Einfluss auf die Erderwärmung für Quatsch halten. Wir haben einige ihrer skurrilsten Argumente gesammelt.
- „Die Erderwärmung ist Teil eines natürlichen Vorganges.“
Es stimmt, das Klima unterliegt natürlichen Schwankungen. Dass die gegenwärtigen Erderwärmungen auf völlig natürlichen Ursachen basieren ist jedoch falsch. Die derzeitigen Temperaturanstiege verlaufen zehn Mal schneller als die natürlichen „Temperatursprünge“, die alle 100 000 Jahre stattfinden. Kann also die Erderwärmung Teil eines natürlichen Vorganges sein? Nein.
- „Die Gletscher schmelzen nicht.“
Diese Aussage stimmt so nicht. Ja, es gibt einige wachsende Gletscher, insgesamt konnte aber nachgewiesen werden, dass die Gletscher weltweit schrumpfen. Kurzfristige oder punktuelle Beobachten tragen wenig zu einem Gesamtüberblick der Gletscher-Situation bei. Tatsächlich haben einige an Masse zugenommen, doch das sind Einzelfälle. Seit Mitte der 1970er Jahre schreitet das Schrumpfen sogar schneller voran.
- „Die CO2-Emissionen des Menschen sind beinahe vernachlässigbar.“
Die von der Natur freigesetzte Menge an Kohlendioxid entspricht in etwa der Menge, die auf natürliche Weise wieder von Ozeanen, Böden und der Vegetation aufgenommen werden kann. Die durch den Menschen verursachten Emissionen stören diese Balance. Auch wenn die Natur einen Teil davon absorbieren kann, bleibt etwa die Hälfte in der Erdatmosphäre zurück und führt zu einer zusätzlichen CO2-Belastung. Die Emissionen, die vom Menschen ausgehen sind also verantwortlich für die Veränderung der CO2-Konzentration.
- „Tiere und Pflanzen passen sich an den Klimawandel an.“
Zahlreiche Studien belegen, dass das Aussterben von Tier- oder Pflanzenarten eng im Zusammenhang mit klimatischen Veränderungen steht. Weil der gegenwärtige Klimawandel viel schneller als vorangegangene verläuft, sind im Laufe des Jahrhunderts mit besonders schweren Folgen für Fauna und Flora zu rechnen. Ein Beispiel: Infolge der Erderwärmung verschieben sich die optimalen Lebensräume schneller in Richtung Pole als viele Tiere wandern können.
- „Wärmeinseln in Städten verfälschen Klimatrends.“
Die Temperatur in Städten liegt oftmals höher, als in ihren umgebenden ländlichen Gebieten – das stimmt. Trotz der höheren absoluten Temperatur in Ballungsräumen unterscheidet sich der Erwärmungstrend in urbanen und ländlichen Gebieten kaum. Abgesehen davon wird der Einfluss von Städten auf Klimadaten oft überschätzt.
- „Der IPCC macht nur Panik.“
Die HauptautorInnen des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) sind ExpertInnen in ihrem Fach und haben sich dazu verpflichtet, einen verlässlichen Überblick über die aktuelle Fachliteratur zu geben. Aus diesem Grund wurde der Klimawandel in den IPCC-Berichten eher unterschätzt als überschätzt. Es konnte sogar nachgewiesen werden, dass wichtige Aspekte des Klimawandels schneller und stärker eintreten, als sie vom IPCC prognostiziert wurden.
- „Die berühmte ‚Hockeyschläger‘-Kurve ist eine Fälschung.“
Der „Hockeyschläger“ ist eine grafische Darstellung einer Rekonstruktion von Temperaturen über die letzten ein- bis zweitausend Jahre für die sogenannte Proxydaten verwendet wurden. Diese haben KlimaforscherInnen beispielsweise aus Baumringen gewonnen. Korrekt ist, dass die Studie aus dem Jahr 1998 tatsächlich nicht fehlerfrei war. Aus diesem Grund wurde eine verbesserte Neuauflage gemacht, die aber die ursprüngliche Schlussfolgerung bestätigt: Das 20. Jahrhundert war das wärmste der letzten eintausend Jahre und die Erwärmung nach 1920 die stärkste.
- „Klimamodelle sind nicht verlässlich.“
Diese Aussage ist schlichtweg nicht richtig. Die Klimaforschung hat in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte in der Modellierung des Klimasystems gemacht. Trotz einiger Ungenauigkeiten gelingt es aufgrund modernster Technik, vergangene Klimaentwicklungen tatsachengetreu zu rekonstruieren und künftige Veränderungen so genau wie möglich zu prognostizieren. Äußerst komplexe Computermodelle schaffen es, das Klimasystem Erde gut zu simulieren.
- „Die Wissenschaft ist sich über den Klimawandel nicht einig.“
Zu sagen, es gäbe keinen wissenschaftlichen Konsens zum Klimawandel, ist ein Lüge. 97 Prozent der KlimaforscherInnen sind überzeugt, dass der Mensch Hauptverursacher der globalen Erderwärmung ist. Natürlich kann es einige WissenschaftlerInnen geben, die den menschengemachten Klimawandel bestreiten– die Frage ist dann aber, wie kompetent diese Person und ihre Einschätzungen sind.
- „Es gibt gar keine Erderwärmung.“
Fakt ist: Es gibt zahlreiche und voneinander unabhängige Belege dafür, dass die globale Erwärmung stattfindet. Klimawandel und Erderwärmung können durch eine Vielzahl voneinander unabhängigen Beobachtungen bestätigt werden. Die Reduzierung des Meereises um den Nordpol und der Anstieg des Meeresspiegels sind nur zwei der Auswirkungen.
Folgende Abbildung zeigt zehn Schlüsselindikatoren einer sich erwärmenden Welt. Sämtliche Indikatoren, die bei einer Erderwärmung ansteigen müssten, verhalten sich dementsprechend – all jene, die sinken müssten, sinken auch tatsächlich.
Weitere Informationen zum Thema Klimawandel und seinen LeugnerInnen finden sich z.B. hier. Eine kompakte Einführung zum aktuellen Stand unseres Klimas in englischer Sprache versteckt sich hinter diesem Link.
Der Film „Eine unbequeme Wahrheit“ von Davis Guggenheim und Al Gore zeigt deren Kampf gegen die globale Erderwärmung.