10 Dinge, die doch nicht vegan sind

So bewusst kann gar niemand leben, dass er sich alle Inhaltsstoffe merkt, die vielleicht doch nicht vegan sind. Außerdem verstecken sich die bösen tierischen Fette oder Farbstoffe oft hinter E-Nummern. Wir haben die hinterlistigen Inhaltsstoffe enttarnt.

Bild: Emiliano De Laurentiis 2009 CC BY 2.0

Bild: Emiliano De Laurentiis 2009 CC BY 2.0

TRAUBENSAFT und ROTWEIN beinhalten wie viele andere rote Produkte fast immer E120 – der rote Farbstoff „echtes Karmin“ wird aus weiblichen Schildläusen gewonnen.

Update 20.2.2015: Wie uns aufmerksame Leser mitteilten, müssen wir diesen Punkt korrigieren. E120 wird nur mehr selten angewandt und wenn, dann eher bei Campari als bei Wein. Das Färben von Rotwein ist außerdem – zumindest in Österreich – bereits verboten. Bei Weinen müssen Veganer leider trotzdem genau hinschauen, da die von Natur aus trüben Weine oft mit tierischen Zusätzen geklärt werden. Dazu wird seltener etwa (Fisch-) Gelatine beigemengt oder Hausenblase, getrocknete Schwimmblase von Fischen.

Bild: Jenni C 2011 CC BY 2.0

Bild: Jenni C 2011 CC BY 2.0

TEMPERAFARBE – als Bindemittel dienen Eigelb, Eiweiß oder Kasein. Kasein ist ein tierisches Protein, das aus der Milch gewonnen wird. Oft findet man aber auch Tempera mit Gummi Arabicum oder man weicht eben auf Gouache aus. Zwischen den beiden Farbsorten gibt es natürlich Unterschiede, aber für den veganen Hobby-Künstler könnte dieser zweitrangig sein. Wen’s interessiert: Das Bindemittel der Ölfarbe ist Terpentin, das aus Kiefern (Föhren) gewonnen wird.

Bild: Joel Bombardier 2009 CC BY 2.0

Bild: Joel Bombardier 2009 CC BY 2.0

KLEBSTOFF – Holzleime werden oft auf tierischer Basis hergestellt. Glutinleim etwa besteht aus einer Eiweißverbindung, die durch Auskochen von Tieren gewonnen wird. Kaseinleim beinhaltet Kasein, ein Protein aus der Milch. Holzkleber auf Formalhydid-Basis oder mit Harnstoff können bedenkenlos konsumiert werden, da Harnstoff chemisch aus Ammoniak und Kohlenstoffdioxid hergestellt wird.

Bild: Renee Chvatal 2013

Bild: Renée Chvatal 2013

FOTOPAPIER – analog entwickelte Schwarz-Weiß-Fotos könnten noch immer auf Gelatine entwickelt worden sein. Gelatine versteckt sich in Barytpapier, das schon im 19. Jahrhundert erfunden wurde und auch heute noch vereinzelt Verwendung findet. Keine Angst aber bei der Farbfotografie: hier hat die Kunststoffbeschichtung die Gelatine völlig verdrängt.

Bild: Garycycles 2011 CC BY 2.0

Bild: Garycycles 2011 CC BY 2.0

„Natürlich“ heißt oft vor allem tierisch. Der NATURSCHWAMM ist ein hübsch aussehendes Badeutensil, das – obwohl es wie eine Pflanze aussieht – ein Wassertier ist. Die Schwämme werden als Ganzes oder in kleinen Stücken verkauft und sind eigentlich vom Aussterben bedroht. Also auch an alle Nicht-Veganer: Finger weg!

Bild: Tambako The Jaguar 2012 CC BY-ND 2.0

Bild: Tambako The Jaguar 2012 CC BY-ND 2.0

MOSCHUS ist ein Aphrodisiakum, ein betörender Duft, der vor allem im Orient gerne verkauft wird. Wer es noch nicht weiß: Moschus wird aus den Genitalien von Moschusochsen, Bibern oder Bisamratten gewonnen. Lecker!

Bild: Russ Brady 1990 CC BY 2.0

Bild: Russ Brady 1990 CC BY 2.0

Die DAUERWELLE ist zwar gerade nicht angesagt, aber trotzdem ist folgendes gut zu wissen: die Dauerwelle wird mit tierischer Linol- oder Ölsäure gefestigt. Dennoch sei auch hier angemerkt, dass Linolsäure oder Linolensäure, wie viele andere Fette auch, sowohl tierischen wie auch pflanzlichen Ursprungs sein können. Selbes gilt übrigens für Haarfarbe.

Bild: Alessandra Ramos 2013 CC BY 2.0

Bild: Alessandra Ramos 2013 CC BY 2.0

GLITZERNAGELLACK macht Hände besonders auffallend. Wer sich für Glitzernagellack entscheidet, streicht aber ziemlich sicher auch Fischschuppen auf seine Nägeln. „Pearl Essence“ oder „Guanin“ ist nämlich ein starker Hinweis auf Fischschuppen im Nagellack. Fischschuppen sind auch in anderen glitzernden Kosmetika enthalten.

 

Bild: El Alvi 2009 CC BY 2.0

Bild: El Alvi 2009 CC BY 2.0

IMPFSTOFFE – kaum ein Serum kommt ohne tierische Inhaltsstoffe aus. Lactose, Rindergalle oder Gelatine sind in (fast) jedem Impfstoff enthalten.

Bild: Marie Veronique 2010 CC BY-ND 2.0

Bild: Marie Veronique 2010 CC BY-ND 2.0

Eh klar, aber trotzdem noch einmal: ANTI-AGING-CREMES. Hyaluronsäure kennt man aus der Kosmetik. Der Bestandteil ist kosmetisch gesehen ein wahres Wundermittel, das extrem viel Feuchtigkeit binden kann. Deshalb wird es in Hautcremes und Augentropfen verwendet. Hyaloronsäure ist ein tierisches Protein, das in der Grundsubstanz des Bindegewebes, in der Gelenkschmiere, Nabelschnur, des Augen-Glaskörpers und der Haut vorkommt. Es wird oft biochemisch aus Bakterienkulturen gewonnen, besonders viel Hyaluron enthalten aber Hahnenkämme, die ebenfalls der Gewinnung dienen. Die gesamte Anti-Aging-Industrie ist durchzogen von tierischen Ekel-Inhalten. Hyaluronsäure ist dagegen schon fast süß. Viele Produkte enthalten Hormone aus der Nachgeburt von Schafen oder Ziegen, die besonders verjüngend auf menschliche Haut wirken sollen.

Generell kann man sich nicht immer auf sein eigenes Wissen über Inhaltsstoffe verlassen. Komplizierte Bezeichnungen führen unsereins leicht in die Irre. Nicht alle Produkte sind mit dem vegan-Logo versehen, oft muss man sich durch Fachbegriffe wühlen oder mal ein Auge zudrücken. In der Kosmetik sowie beim Kauf von Zahnpasta oder Reinigungsmittel aber kann man sich durchaus auf die vegan-Blume verlassen. Wer es dennoch mit dem Auswendig-Lernen der Inhaltsstoffe versuchen will, dem sei diese Website ans Herz gelegt.

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