Grete – die persönliche Assistentin beim Kochen und Einkaufen
Eine neue App ist auf dem Markt – Grete. Sie erstellt Rezepte und Einkaufslisten und konzentriert sich somit wieder auf das Wesentliche, nämlich den Spaß am Kochen und den Genuss. BIORAMA hat die Entwickler getroffen.
Stefan Malzner und Stefan Gindl haben die neue App mit dem Namen Grete Konzipiert. Grete erstellt eine Essensplanung für ca. eine Woche und unterstützt somit bei der Organisation für Kochen und Einkaufen. In einem Pool mit 123 handsortierten Gerichten gibt es sowohl vegane, vegetarische als auch fleischliche Angebote. Seit 15. September gibt es die App und BIORAMA hat sich mit einem der beiden Stefans getroffen.
BIORAMA: In dem ganzen App-Wirrwarr findet man sich kaum noch zurecht. Wie macht sich Grete darin bemerkbar?
Stefan Malzner: Ja, es gibt wirklich Apps wie Sand am Meer. Unser Problem war aber nicht, dass wir Rezepte oder eine Einkaufsliste gebraucht haben, sondern unser Fokus liegt beim organisatorischen Aufwand. Es geht darum, nicht jeden Tag einkaufen gehen zu müssen, weil man nie das daheim hat, was man braucht. Deshalb haben wir die Lösung mit der App: Ich mache die App auf, drücke auf einen Knopf und habe mehrere Rezeptvorschläge. Bin ich damit zufrieden, gehe ich mit der dafür generierten Einkaufsliste einkaufen. Das heißt die ganze Organisation ist in maximal fünf Minuten erledigt.
Welche Special-Features gibt es?
Eine ganz besondere Stärke von Grete ist, dass sie lernt, was man mag. Die Rezeptvorschläge werden so auf den User abgestimmt, dass es schlussendlich auch wirklich zu einem passt. Dabei lässt sich jedes Rezept so einfach zubereiten, dass man auch nach einem langen Tag Lust hat zu kochen. Natürlich haben wir auch Features wie Favoriten und später auch ein Kochprotokoll. Wir versuchen aber unser Featureset vorerst mal möglichst simpel zu halten.
Selber kochen heißt, zu wissen, was drinnen ist und Kleinigkeiten selbst verändern zu können. Kann sich die App daher auch beispielsweise Allergien oder Unverträglichkeiten der Nutzer und Nutzerinnen merken?
Wir unterstützen momentan drei primäre Diäten: vegan, vegetarisch und keine Einschränkung. In späterer Folge werden wir aber auch Laktoseunverträglichkeit und andere Intoleranzen integrieren. Im Moment kategorisieren wir jede Zutat einzeln nach ihren Eigenschaften wie: zitrus, glutenfrei, etc. Wenn man dann eine dieser Eigenschaften nicht essen kann oder will, werden die Vorschläge danach optimiert.
Ihr schreibt „Grete ist deine persönliche Assistentin beim Kochen und Einkaufen“ – warum ist Grete weiblich?
Zu Beginn stand ein Name wie „whattocook“ im Raum. Relativ schnell war für uns aber klar, dass wir etwas mit einem persönlichen Touch wollen, mit dem man sich gut identifizieren kann, gerade bei einem so emotionalen Thema wie Essen.
Da wir vorher schon eine Einkaufslisten-App „Horst“ entwickelt hatten und die Rezepte-App thematisch gut dazu passte, entschieden wir uns für Grete – nach dem Motto: Horst & Grete, deine zwei persönlichen Helferlein. Da ging es nicht um einen Gender-Gedanken, dass die Frau kocht und am Herd steht, sondern um das Duo Horst und Grete. Da Grete jedoch ohnehin eine vollständige Einkaufsliste besitzt, haben wir Horst vorerst mal eingestellt. Nachdem der Name Grete jedoch so gut ankam und sich in persönlichen Gesprächen herausstellte, dass sich jeder seine persönliche Grete ganz anders vorstellt, haben wir ihn auch gelassen. Abgesehen davon finden wir den Namen Grete ganz großartig.
Die portionsgenaue Einkaufsliste gibt der App einen nachhaltigen Touch – wo erkennt man sonst noch Nachhaltigkeit im Konzept?
Es gibt unter anderem saisonale Rezepte, jetzt zum Beispiel ist Kürbissaison. Es geht aber auch darum, dass im Winter nicht ausschließlich Tomatengerichte oder im Februar Spargelrezepte vorgeschlagen werden. Wir wollen unsere User aber nicht bevormunden indem wir sagen: „Du musst regional/saisonal einkaufen“. Dennoch hat man die Option dazu.
Mit diversen Parametern kann man in Zukunft genau solche Einstellungen tätigen. Aber auch definieren, ob ich mehr oder weniger Fleisch will oder ob ich Kohlenhydrate reduzieren will etc.
Grete gibt’s derzeit nur für Apple-Endgeräte und nicht für Android. Wie kam es zu der Entscheidung?
Wir bootstrappen im Moment, das heißt wir haben kein Geld –also auch keine Investoren im Hintergrund. In erster Linie geht es jetzt darum, zu lernen wie die Leute Grete verwenden. In den nächsten Monaten werden wir, basierend auf dem Feedback, sehr viel Zeit in die Weiterentwicklung investieren. Den Aufwand für zwei Plattformen zu betreiben ist für uns weder zeitlich noch finanziell zu stemmen. Wir hoffen aber bis zum Frühjahr 2015 eine Android-Version anbieten zu können.
Wer sortiert die Rezepte und woher kommen die Fotos? Wird das alles handgemacht?
Ursprünglich hatten wir eine Datenbank mit Rezepten. Doch die Zubereitung war meistens viel zu kompliziert und die Zutaten waren teilweise zu exotisch und somit haben wir beschlossen, die Rezepte einzeln zu selektieren. Wir erfinden viele Rezepte nicht neu, aber wir vereinfachen sie, indem wir die Zutaten und Zubereitungsschritte vereinfachen. Für eine einfache Tomatensauce zum Beispiel muss man die Tomaten nicht unbedingt schälen es geht viel mehr darum, schnell und einfach etwas Leckeres kochen zu können.
Sobald wir ein Rezept fixiert haben wird es gekocht, getestet und fotografiert. Wir wollen uns dabei von der klassischen Food-Fotografie distanzieren, denn jedes gekochte Gericht kann man bei uns im Anschluss auch essen.
Ihr lebt den „Grete Lifestyle“. Wie lebt sich der?
Wir kochen gern –auch für die anderen hier im Coworking Space –, man nimmt sich eine Viertelstunde Zeit und kocht etwas Leckeres. Das ist total angenehm und entspannend, wenn man sich mit anderen zusammensetzt und ein nettes Essen genießen kann. Wir versuchen uns wieder aufs Wesentliche zu konzentrieren, nämlich den Spaß am Kochen und den Genuss. Das ist der Grete Lifestyle.
Website: www.grete.io/app
App-Download: www.grete.io/appstore