Wandelpartner, vernetzt euch!
Bild: Flickr.com/ Martin de Valk – CC BY-NC 2.0
Der Verein Sol – Menschen für Solidarität, Ökologie und Lebensstil – lädt Initiativen und Organisationen, die sich für gesellschaftliche Veränderung einsetzen, zur Vernetzung ein. Das offen gestaltete Kooperationsprojekt „Wandelpartnerschaft“ wird vom Ministerium für ein lebenswertes Österreich gefördert.
Sol arbeitet seit fast 35 Jahren in zahlreichen Projekten für eine gerechte Gesellschaft, eine gesunde Umwelt und die Verbreitung eines nachhaltigen Lebensstils. Der Verein hat österreichweit circa 2.000 Mitglieder, davon 100 Aktive, die sich fast ausschließlich ehrenamtlich engagieren – z. B. im Leihladen, einer „Bibliothek für Dinge“.
Der Politikwissenschaftler und langjährige Sol-Mitarbeiter Simon Büchler erklärt im Gespräch mit BIORAMA was eine „Wandelpartnerschaft“ ist, welche Aktivitäten im Zentrum stehen und wie sich erkennen lässt, dass gesellschaftliche Veränderung bereits im Gang ist.
BIORAMA: Was sind Wandelpartnerschaften?
Simon Büchler: Der Begriff Wandelpartnerschaft ist eine Wortkreation, die irgendwann bei Sol aufgetaucht ist. Ziel der Partnerschaft ist eine Verbindung zwischen Sol und anderen Organisationen, die an einem sozialen oder ökologischen Wandel – im besten Fall an beidem – interessiert sind und gemeinsam Projekte realisieren wollen. Langfristig kann und soll daraus ein Netzwerk entstehen, das die Initiativen untereinander vernetzt – vorausgesetzt die Partner wollen das und die notwendigen Mitteln stehen zur Verfügung.
An wen richtet sich die Wandelpartnerschaft und welche Aktivitäten sind geplant?
Die Voraussetzung einer Partnerschaft ist eine organisierte Körperschaft, sprich ein Verein, Unternehmen oder eine NGO, der oder die an einem sozialökologischen Wandel mitwirken möchte. Es kann auch eine andere Organisationsform, z. B. eine Schule sein. Über das Kennenlernen und Beschnuppern hinaus klären wir ab, welche Tätigkeiten die Initiative setzt und welchen Wandel sie sich vorstellt. Die Aktivitäten reichen von der Organisation von Veranstaltungen bis zu kleineren Projekten und dem Austausch von Wissen. Auf Grund der Förderungen des Lebensministeriums, oder Ministeriums für ein lebenswertes Österreich, wie es jetzt heißt, haben wir zeitliche Ressourcen, um einen Rahmen zu gestalten aber auch das Budget für gemeinsame Aktivitäten. Im besten Fall sind die Projekte so modelliert, dass den Partnern keine Kosten entstehen. Das ist uns sehr wichtig.
Wie soll sich der Wandel gestalten? Gebt ihr die „Wandelziele“ vor?
Nein. Wir wünschen uns einen Austausch darüber. Das kann auf zwei Ebenen passieren, einerseits als gröbere Visionsbildung, bei der man abgleicht, welcher „Wandel“ angestrebt wird, und andererseits als konkrete Ziele mit definiertem Ablauf über eine gewisse Zeitperiode. Die Ziele können querbeet sein, solange sie uns wichtig und sinnvoll erscheinen. Es ist ein Prozess des Brückenbauens und ein Ins-Handeln-Kommen. Was darüber hinaus entsteht, wollen wir nicht vorzeichnen. Das soll gemeinsam entstehen.
„Der Wandel findet JETZT statt“ ist das Motto der Wandelpartnerschaft. Was sind für dich Anzeichen, dass der Wandel bereits im Gange ist?
Es findet immer Wandel statt. Was wir damit meinen ist, ein aus unserer Sicht positiver Wandel. Wir merken am Feedback, das wir für unsere Arbeit bekommen, dass die Bedingungen für einen Wandel gut sind. Messen lässt es sich auch an der medialen Aufmerksamkeit und dem Zustrom von Menschen. Grundsätzlich glaube ich, dass es an vielen krisenartigen Zuständen liegt, die sich verstärkt haben, ob das die Finanzkrise und ihre Nachwirkungen sind oder ökologische Krisen, die man zu spüren beginnt. Es ist ein guter Moment für Wandel, der kann aber auch wieder verstreichen.
Interessierte Vereine, Unternehmen und Organisationen können sich ab sofort mit den Projektträgern des Vereins in Verbindung setzen.
SOL – Menschen für Solidarität, Ökologie und Lebensstil
Penzingerstr. 18/2
1140 Wien
Tel. (01)876 79 24
Fax (01)878 129 283
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