#was ist eigentlich ein pedelec?

Elektro-Fahrräder – sie werden auch E-Bikes oder Pedelecs genannt – treten ähnlich wie die Elektroautos dieser Tage ihren Siegeszug an. Umweltfreundlich und preislich erschwinglich unterstützen sie den Radler, sobald dieser in die Pedale tritt. Es gibt sie bereits von beinahe allen großen Herstellern, vom normalen Stadtrad übers Trekking- und Mountainbike bis hin zum Carbon-Straßenrad. Der neue Trend unter den Pedalrittern verzeichnet derzeit ein rasantes Marktwachstum von bis zu 50 % im Vergleich zum Vorjahr, und die Hauptsaison für den Fahrradverkauf hat noch gar nicht begonnen. Neben einer großen Auswahl an Modellen in unterschiedlichen Preisklassen von 1000 – 3000 Euro bei Fachhändlern findet man sie neuerdings auch im Billigangebot von Lebensmittel-Diskontern und Kaffeeröstern.

Bei allen Elektro-Fahrrädern wird generell zwischen Pedlecs und E-Bikes unterschieden. Was aber versteht man nun genau unter einem „Pedelec“? In Österreich gilt: Das Pedelec (Abkürzung für Pedal-Electric-Vehicle) ist ein Fahrrad mit Tretunterstützung. Ein auf Vorder- oder Hinterrad platzierter Elektromotor schaltet sich automatisch ein, wenn man die Pedale tritt. Bei einer Geschwindigkeit von 25 km/h schaltet sich dieser Motor automatisch ab, die Leistung darf 600 Watt nicht übersteigen. Beim E-Bike wird die Motorleistung über ein manuelles Bedienelement – einen Drehgriff oder Knopf – geregelt. Muskelkraft und Elektromotor sind unabhängig voneinander, E-Bikes können sowohl rein elektrisch wie auch im Mischbetrieb gefahren werden. E-Bikes sind Elektro-Fahrräder, bei denen man nicht unbedingt treten muss, um mit Elektroantrieb fahren zu können, während man bei einem Pedelec nicht fahren kann, ohne zu treten.

Pedelecs eignen sich also ebenso wie normale Fahrräder zur Fitness und Stärkung des Immunsystems: Pro Stunde gemütlicher Fahrt werden 300-350 Kilokalorien verbrannt. Der Antrieb durch die leichte Motorunterstützung wirkt wie ein ständiger Rückenwind, dank der extra Watt verlieren Anstiege ihren Schrecken und der Weg zur Arbeit auf dem Fahrrad macht wieder mehr Spaß. Und das beste daran: der Akku kann problemlos in wenigen Stunden an einer Steckdose aufgeladen werden, jede Füllung kostet ca. 50 Cent.

Wie sieht es bei dem neuen Trend zum E-Bike eigentlich mit der Energiebilanz im Vergleich zum Auto aus? Die üblicherweise verwendeten Akkus haben einen Energieinhalt von ca. 250 Wh. und reichen für ca. 33 km. Unter der Annahme einer täglichen Nutzung kommt man  hochgerechnet auf 5000 gefahrene Kilometer pro Jahr, dies entspricht ca. 150 Fahrten je 33 km Länge. Das heißt, der Jahresverbrauch eines Pedelecs mit einem Akku von 250 Wh beträgt, bei 150 Fahrten je 33 km, ca. 37 kWh. In 1 l Benzin ist eine Energie von ca. 10 kWh gespeichert, daher entspricht der Jahresverbrauch eines Pedelecs von 37 kWh  ca. 3,7 l Benzin. Bei der Klimabilanz sieht man, dass ein Auto auf 5000 km ca. 1150 kg CO2 produziert – während ein Pedelec, das mit Ökostrom getankt wird, beim Fahren kein CO2 verursacht.

Fazit: Die Pedelecs haben ihr leicht schrulliges Image entgültig abgelegt und sind nicht mehr nur etwas für die Generation 50 plus: Die Herstellerprogramme für 2010 zeigen Tandems mit E-Power oder E-Falträder, die die Mobilitätskette von Individual- und öffentlichem Verkehr perfekt schließen. Kaum ein anderes Fahrzeug sorgt in der der Stadt für so viel Mobilität. Selbst schwere Einkäufe auf dem Gepäckträger oder im Anhänger lassen sich jetzt problemlos transportieren. Auch der Weg zur Arbeit, der vorher vielleicht als zu mühevoll angesehen wurde, ist nun mit dem Pedelec entspannt – und unverschwitzt – zurückzulegen. Die Mobilität mit den Kleinen – egal ob sie im separaten Hänger, dem Kindersitz oder auf der Sitzbank eines Spezialrads für Kindertransport sitzen – bekommt für umweltbewusste Eltern neuen Antrieb: Der Motor schiebt mit und bringt die ganze Familie voran – auch in der CO2-Haushaltsbilanz.

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