Repair It Yourself
Eugenia Morpugo hat in Holland Social Design studiert. Ihr Projekt RIY lädt dazu ein, Schuhe selbst zu reparieren – und dabei zu individualisieren.
BIORAMA: Ist RIY für Dich eher ein Produkt oder ein Projekt?
Eugenia Morpurgo: Für mich ist RIY Produktforschung. Es ist die Visualisierung meiner Forschung und ein Werkzeug, um die Forschung weiter zu verfolgen.
Welche Rolle spielt der Design-Aspekt – die Tatsache, dass sich durch das Reparieren die Produkte verändern und es keine zwei Modelle mehr gibt, die gleich aussehen?
Diese persönliche Maßanfertigung durch den Kunden ist ein Nebeneffekt, RIY-Schuhe sollen einen Dialog über das Reparieren beginnen. Es ergibt sich dadurch aber natürlich auch die Freiheit, mit der Ästhetik der Schuhe zu interagieren.
Ist das Reparieren von Produkten Teil eines allgemeinen Trends zu nachhaltigen Ideen, der sich in den letzten zehn oder 20 Jahren beobachten lässt?
Das Verlangsamen der Produktions- und Konsumrhythmen ist eine Notwendigkeit und steht in einer engen Verbindung zu Nachhaltigkeit und ökologischen Ideen. Das Reparieren war immer schon ein Teil unserer Kultur, wurde aber mit der Zeit zurückgedrängt, weil Produkte immer billiger, besser und schneller zu haben waren. In Zeiten sofortiger Bedürfnisbefriedigung versuche ich mit RIY, den Fokus wieder auf das Reparieren von Dingen zu legen.
Du hast mit Rwanda noch ein anderes Schuh-Projekt. Worum geht es dabei?
Bei Rwanda liegt der Fokus darauf, ein Produkt zu entwickeln, das auf regionale Materialien und Ressourcen zurückgreift. Ich habe den Schuh mit einer Gruppe von Schneidern entwickelt und gleichzeitig an einer natürlichen Materialverarbeitung gemeinsam mit Maya Ben David und mit einer Gruppe von Schustern, die aus Autoreifen Schuhsohlen machen, gearbeitet. Das Projekt war Teil eines Workshops im Atelier Rwanda.
Gibt es bereits Pläne für neue Projekte, die einen ähnlichen Ansatz wir RIY haben?
Die Möglichkeiten sind unendlich!