10 Tipps für den Veggie-Einstieg
Vergiss Silvester! Der 1. November ist ein ebenso perfekter Tag für gute Vorsätze: Der Weltvegantag.
Du wolltest schon immer mal ausprobieren, wie es ist, ganz auf tierische Produkte zu verzichten? Du gibst dich nicht mehr mit dem VegetarierIn-Dasein zufrieden? BIORAMA hat acht Tipps für EinstiegspflanzenfresserInnen, verfasst von einer Veggie-Veteranin.
1. Embrace the old!
Fangen wir mit ein paar guten Nachrichten an. Heute kann man sich vegan ernähren, auch wenn kein Reformhaus um die Ecke liegt. Viele Dinge, die du vermutlich ohnehin schon isst, sind vegan – auch, wenn sie kein veganes Logo tragen. Viele, viele Nudelsorten enthalten keine Eier, 90 % der Brotsorten sind vegan, genauso wie etwa Pizza-Fertigteig.
Außerdem diese Naschereien: Mannerschnitten, Mon Cheri, Lotus-Kekse (das sind die Kekse, die es oft zum Kaffee dazu gibt), Ritter Sport mit Marzipan, Marzipankartoffeln, einige Schokolebkuchen- und Spekulatius-Marken, Schokomaroni von Heindl, Geleefrüchte, Oreos, und vieles, vieles mehr.
2. Iss Vleisch und Väse!
Zu Beginn werden dir Geschmack und auch Bequemlichkeit von Käseaufschnitt und die der Bratwurst auf dem Griller fehlen. Deswegen kann es bei der Umstellung helfen, bei Ersatzprodukten zuzugreifen. Dazu gibt es geteilte Meinungen. Was aber fest steht: Für deine Veggie-Wurst musste kein Tier leiden. Sieh die Ersatzprodukte aber nicht als vegane Kopien deiner geliebten tierischen Produkte, sonst wirst du schwer enttäuscht sein!
3. Das solltest du über Nährstoffe wissen!
Niemand muss Ernährungswissenschaften studieren, um VeganerIn zu werden. Aber ein paar Dinge solltest du im Kopf behalten. Zuallererst: Die Gefahr, durch Veganismus wirklich einen Proteinmangel zu entwickeln, hält sich sehr in Grenzen.
Calcium steckt in Chinakohl, Sesam und Tofu. Eisen in Bohnen und Vollkornprodukten. Deine Omega-Fettsäuren kriegst du mit einer kleinen Hand voll Nüsse und Samen am Tag locker rein. Das besonders im Veganismus-Kontext zu beachtende Vitamin B12 findet sich unter anderem oft in Pflanzenmilch und Nährhefeflocken.
4. Hier verstecken sich tierische Inhaltsstoffe!
Auch erfahrene VeganerInnen übersehen sie manchmal: Inhaltsstoffe, die nicht vegan sind und sich in der Liste der Inhaltsstoffe gut verstecken. Hier eine Auswahl der wichtigsten: Vitamin D3 (im Gegensatz zu Vitamin D2), Milchzucker (Lactose), Buttereinfett, Gelatine, Bienenwachs, Milch- und Molkepulver, Honigpulver oder -granulat.
5. Essen gehen!
Hunger, aber keine Ahnung, wo es sich in deinem Grätzl vegan schmausen lässt? Der heilige Gral der Veggie-Restaurants ist die App bzw. Website Happy Cow. Sie verzeichnet weltweit eine beeindruckend große Auswahl vegan-freundlichen Restaurants, Cafés und Geschäfte – für so gut wie jeder größere Stadt gibt es hier Tipps.
Ist der Gang ins Steakhaus oder zum Heurigen aber doch einmal unumgänglich, denk immer daran: Beilagen sind deine Freunde, besonders bei Buffets. Ofenkartoffeln, gemischte Salate oder auch Antipasti beim Italiener lassen sich zu einer durchaus runden Mahlzeit zusammenstellen. Nudeln mit Tomatensauce gibt es außerdem fast überall.
6. Vernreisen!
Fail to prepare – prepare to fail. Dieses Sprichwort wird besonders wahr, wenn es als frischgebackeneR VeganerIn in den Urlaub geht. Doch vorerst Entwarnung: Es ist noch keineR VeganerIn auf Reisen verhungert. Wo es Veggie-Restaurants gibt, weißt du ja jetzt (s. oben). Der Rest ist Kleinkram.
Beim Frühstück im Hotel gibt es eigentlich immer Semmeln und Marmelade – Fragen, ob man sich eine mitnehmen kann, kostet nichts. Wer nichts Süßes mag, kauft sich unterwegs Hummus oder nimmt ihn von zuhause mit. Oder greif unterwegs zu den altbewährten Pommes (außer in den USA, dort enthalten die sie bei McDonalds Rinderaroma).
Gewusst wie: Ein paar Tage vor Abflug bei der Airline melden, dass du vegan bist, und du kriegst auf Langstreckenflügen vegane Verpflegung.
7. Lerne, zu kochen!
Eigentlich ein Tipp fürs Leben. Vegane Fertiggerichte gibt es mittlerweile in jedem Supermarkt und sogar beim Discounter. Gesund sind die, wie auch ihre nicht-veganen Pendants, allerdings nur in Ausnahmefällen. Deshalb wirst du um Kochlöffel und Bratpfanne nicht herumkommen. Die gute Nachricht: Fleisch richtig zuzubereiten ist eh viel schwieriger als vegan zu kochen.
8. Ignoriere soziale Medien!
Das könnte auch ein Tipp für’s Leben sein. Aber es stimmt, gerade VeganerInnen in der Instagram- oder YouTube-Community neigen dazu, sich mit unglaublich aufwendigen oder super-gesunden Gerichten gegenseitig übertrumpfen zu wollen. Das stresst. Kauf dir lieber ein, zwei Kochbücher. Oder bleib beim Erdäpfelgulasch.
Stressfreie VeganerInnen gibt es aber trotzdem auch in den sozialen Medien. Zu empfehlen sind vor allem Bosh, The Easy Vegan und The Vegan CornerA auf YouTube.
9. Such dir eineN PartnerIn!
Wie vieles andere auch, ist der Umstieg auf vegane Ernährung einfacher, wenn man Fragen, Hindernisse und schwache Momente mit jemandem besprechen kann, der einen versteht. Rezeptideen austauschen, gemeinsame Marktbesuche, Teilen der Versandkosten für die Großbestellung getrockneter Bio-Pilze – gemeinsam ist es manchmal leichter.
10. Zen!
Und noch ein letzter Tipp für den Weg: Lass dich nicht aus der Ruhe bringen! Niemand ist perfekt. Wenn du unterwegs und kurz vorm Verhungern bist, dann iss einfach das Käsesandwich aus dem Supermarkt. Sei einE liebeR VeganerIn und verurteile weder dich selbst noch andere!