Ein Laden OHNE Verpackungen für München

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Nach Berlin, Wien, Linz, Kiel (ja!) und anderen Epizentren nachhaltig urbanen Lebensstils soll nun auch München seinen ersten verpackungsfreien Supermarkt bekommen. 

Um ihren Plan Realität werden zu lassen, sammeln die Initiatoren Hannah Sartin (Mama, Schneidergesellin, Lebensmittelfan) und Carlo Krauß (Papa, Skater, Ingenieur) auf der Crowdfunding-Plattform Startnext gerade noch das nötige Startkapital ein. Dem Zielbetrag von 43.000 Euro nähert sich das Paar mit großen Schritten (aktueller Stand am 10. Juni: 27.563 Euro).

Wie die beiden auf die Idee zum Laden ohne Verpackungsmüll gekommen sind, kann Hannah Sartin erklären: „Anfang des letzten Jahres haben wir damit begonnen unser Leben in Richtung Zero Waste umzustellen. Auf der Suche nach alternativen Einkaufsmöglichkeiten wurde sehr schnell deutlich, das es da in München ein Lücke gibt. Diese möchten wir jetzt gerne schließen.“

Die beiden, die übrigens auf ihrem Blog Zero Waste Munich Nützliches und Unterhaltsames zum müllreduzierten Leben schreiben, wollen der bayrischen Metropole auf ästhetische Weise die Verschwendung von Material und Lebensmitteln abgewöhnen. Dass ausgerechnet das reiche München noch keinen Laden für verpackungsfreie Lebensmittel hat, ist schließlich irgendwie überraschend.

Beim Entwickeln des Konzepts von OHNE haben Hannah Sartin und Carlo Krauß sich die verschiedenen Formate und Konzepte von verpackungsfreien Läden, die es schon gibt, angesehen. Das stimmt sie optimistisch, denn auf ein gescheitertes Konzept sind sie dabei bislang nicht gestoßen. Die Innovation von OHNE sollen sogenannte Bulk Bins werden – transparente Lebensmittelspender, natürlich nicht aus Kunststoff.

OHNE – Verpackungsfrei Einkaufen in München from zerowaste on Vimeo.

Tante-Emma-Laden mit Vollsortiment

Auch wenn vom verpackungsfreien Supermarkt die Rede ist: vorstellen muss man sich OHNE eher als kleineren Laden, berichtet Hannah Sartin: „Für die Bezeichnung „Supermarkt“ haben wir uns entschieden, damit deutlich wird, dass wir ein Vollsortiment anstreben.“ Wo es keine Verpackungen gibt, geraten auch Marken-Hersteller eher in den Hintergrund. „An sich möchten wir das Markenthema möglichst vermeiden, wir legen jedoch großen Wert auf eine transparente Wertschöpfungskette. Der Kunde soll also besonders bei den regionalen Produkten genau wissen woher diese kommen.“

Bei der Suche nach dem geeigneten Standort für ein verpackungsfreies Geschäft wollen sich Hannah Sartin und Carlo Krauß nach der Zielgruppe richten. Deshalb sind sie auf der Suche in Haidhausen, der Maxvorstadt und dem Glockenbachviertel. Bleibt die Frage, wann OHNE dann tatsächlich an den Start geht: wenn alles läuft wie geplant, soll Ende des Jahres geöffnet werden.

 

Zum Crowdfunding Projekt bei Startnext: hier entlang.

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