Schleimfrei – 10 Tipps gegen Nacktschnecken
Frühlingszeit ist Garten-Zeit, oder zumindest die Zeit der Vorfreude auf das eigene Stück Land. Wir denken an frische, saftige Tomaten, vielleicht sogar Zucchini und Kürbisse und an den einfachen Klassiker, der sogar im Kisterl gedeiht: der Salat. Mit seinen unzähligen Sorten eignet er sich als sommerliche Hauptspeise oder als dezenter Begleiter. Doch nicht nur wir lieben den Salat – wenn nach nur wenigen Regentagen der gesamte Salatbestand durchlöchert ist, wird jeder noch so zahme Gartenbesitzer zum rabiaten Schneckenkiller. Diese zehn Tipps könnten dem Schneckenschreck im heurigen Jahr vorbeugen.
1. Zäunt die Beete ein
Schneckenzäune sind sehr wirksame Hilfsmittel gegen Schnecken in einzelnen Beeten. Man bekommt sie im Baumarkt oder bestellt sie im Internet. Am besten eignen sich verzinkte oder verchromte Metallzäune. Kunststoffzäune sind aufgrund des umweltunfreundlichen Materials nicht zu empfehlen.
2. Trockene Wege legen
Schnecken sind Weichtiere und mit Muscheln verwandt. Sie mögen es am liebsten kurz nach dem Regen im Sommer, wenn es im Garten warm und feucht ist. Um ihnen das Leben möglichst schwer zu machen, kann der vorbeugende Gartenbesitzer trockene Wege anlegen, die Schnecken nicht überwinden können. Die Wege dafür einfach immer wieder mit Kalk oder Steinmehl bestreuen.
3. Laufenten oder andere natürliche Feinde anlocken
Die rote Nacktschnecke ist eine sehr gefräßige Schnecke, die in heimischen Gärten für große Schäden sorgen kann. Sie ist aber auch die Lieblingsspeise der indischen Laufente, die in Deutschland und Österreich seit einigen Jahren gerne zur Schneckenbekämpfung gehalten wird. Wer sich keine Enten zulegen möchte, kann sich die Tiere auch ausleihen. Verschiedene Unternehmen bieten den Entenverleih ab 20 Euro pro Woche an.
Wer die natürlichen Fressfeinde der Schnecken anlocken will, der soll einige Flächen im Garten so ursprünglich wie möglich belassen. Laubhügel, hohe Wiesen und Totholz sind Unterschlupf für Vögel, Igel oder Frösche. Einige natürliche Flächen sind auch wegen der Artenvielfalt und für den Naturschutz im eigenen Garten zu empfehlen.
4. Nematoden arbeiten lassen
Die Schnecke hat viele natürliche Feinde. Manche Gartenbesitzer haben aber auch mit denen keine große Freude. Wer der Schneckenplage bisher mit giftigem Schneckenkorn begegnete, könnte dieses Jahr etwas Neues ausprobieren: Nematoden. Das sind winzige Würmer, die wie Dünger im Garten ausgebracht werden. Sie setzen sich in den Schnecken als Parasiten an und töten die Tiere von innen. Für den Menschen und alle warmblütigen Tiere sind Nematoden nicht gefährlich oder störend.
5. Wählerisches Anpflanzen
Schnecken sind wählerischer als man denkt. Sie lieben grüne Salate und hassen alles, was stark riecht und dicke, flaumige Blätter hat. So bleiben etwa Lavendel, Kapuzinerkresse, Thymian und Rosmarin verschont. Auch Lauchpflanzen wie Zwiebel, Knoblauch oder auch Bärlauch werden nicht angerührt. Sogar der rote Salat wird wegen seiner Bitterstoffe von den Schnecken verschmäht.
6. Schnecken sammeln und killen
Wer die Schnecken eigenhändig vernichten will, geht am besten frühmorgens oder abends mit einem Eimer hinaus. Zu dieser Zeit sind die Schnecken am aktivsten. Über die Mittagszeit ist es den Tieren zu heiß und zu trocken und sie verstecken sich an feuchten Stellen im Garten. Mit diesem Wissen kann man auch Fallen aufstellen: Einfach nasse Säcke im Garten verteilen und die Schnecken verkriechen sich darin. Am Nachmittag kann man dann die Schneckenpracht „ernten“. Um ihnen endgültig den Garaus zu machen, halbiert man sie einfach mit einem spitzen Werkzeug oder gießt sie mit kochendem Wasser auf. Dabei leiden sie am wenigsten. Wer sie nicht töten möchte, setzt die Schnecken auf einer entfernten Wiese aus, aber bitte nicht im Garten des Nachbarn!
7. Sich mit den Nachbarn verbünden
Nachbarn sind die wichtigsten Verbündeten, wenn es um Schneckenbekämpfung geht. Sie haben meist dasselbe Problem. Es ist also ratsam, die Schnecken mit vereinten Kräften zu bekämpfen, sodass sich die Plagegeister nicht von einem Garten in den nächsten verkriechen können.
8. Morgens gießen, nicht abends
Schnecken mögen ein feuchtes Klima, daher sind sie auch am frühen Morgen am aktivsten. Am Morgen ist die Wiese noch nass vom Tau und die Tiere fühlen sich pudelwohl. Am besten gießt man also auch in dieser Zeit, wenn der Garten sowieso nass ist. Wird stattdessen am Abend gegossen, haben die Schnecken noch am späten Abend genügend Feuchtigkeit und viel Zeit zum Fressen der leckeren Salatblätter.
9. Wenn’s sein muss: Schneckenkorn. Aber bitte auf Basis von Eisen-III-Phosphat und nicht mit giftigem Metaldehyd oder Methiocarb!
Schneckenkorn wird in heimischen Gärten wohl am häufigsten angewandt, dabei ist das Mittel nicht nur für Schnecken schädlich. Metaldehyd und Methiocarb sind sehr giftige Stoffe, und sogar Haustiere wie Katzen und Hunde können schwere Vergiftungen davontragen. Ungefährlich für Mensch und Tier ist Eisen-III-Phosphat, das sich in der Erde in die Pflanzennährstoffe Eisen und Phosphat umwandelt. Beim Kauf also immer auf die Inhaltsstoffe achten! Schneckenkorn tötet außerdem nicht nur die roten Nacktschnecken sondern auch die beliebten Hausschnecken.
10. Bierfallen – Bier lieber selber trinken
Eine Bierfalle ist die blödeste Vernichtungsmethode. Dafür vergräbt man einen Becher mit Bier im Garten, die Tiere werden durch den Geruch angelockt, fallen hinein und ertrinken. Dabei werden massenhaft Tiere aus den Gärten der Nachbarn angelockt, also hat man nachher womöglich mehr Schnecken als vorher. Außerdem muss man dauernd Schnecken sammeln gehen und Bier nachfüllen. Lieber selber trinken!