Elektroautos kann man eASEN
Ein Wiener Unternehmen bietet Leasing-Modelle inklusive Wartungspaketen für Elektrofahrzeuge an. Darunter auch die neuen in Graz und Wien verfügbaren Sharing-Scooter des ÖAMTC. BIORAMA hat sich mit einem der zwei Instadrive-Gründer und Geschäftsführer Philipp Halla über sein Geschäftsmodell unterhalten.
Instadrive und verbundene Unternehmen haben durchaus neue Angebote und Services rund um Elektro-Mobilität. Dazu gehört: »eASING statt kaufen«. Wer kein Elektrofahrzeug kaufen will, kann es E-leasen. In einem Showroom im 11. Bezirk hinter dem Hauptbahnhof, online und seit Kurzem auch über Erste Bank und Sparkassa kann man sich über die verschiedenen Fahrzeugtypen informieren, ein Fahrzeug abhängig von Nutzungsart und Ausstattungswünschen konfigurieren und sich ein Angebot erstellen lassen. Im Rahmen eines »Sorglos-Pakets« wird das Fahrzeug nach ein bis zwei Wochen bereits angemeldet und samt Vignette und Versicherung zum Kunden nachhause geliefert. Auch das Service bei Partnerbetrieben ist inkludiert.
Das Know-How in Bereich Elektromobilität nutzen aber seit einigen Monaten auch immer mehr andere Unternehmen. So greift etwa der ÖAMTC bei seinem E-Scooter-Sharing-Service „Easyway“ auf Know-how und Ladeinfastruktur von Instadrive zurück. Instadrive ist aber auch Mitabsender wenn „Rock den Ring“ eine Botschaft an politische Entscheidungsträger schickt und hat mit Vertical einen Shop für E-Bikes, E-Roller und auch E-Motorräder mit der wohl größten Auswahl in Österreich auf dem Standort in Wien 11.
BIORAMA: Wie seid ihr auf das Thema Elektromobilität gekommen, und wie habt ihr daraus ein Geschäftsmodell entwickelt?
Philipp Halla: Andreas (Geschäftsführer Andreas Mutter, Anm. d. Red) und ich haben viele Jahre im Ausland gearbeitet und dort die gesundheitsschädigenden Auswirkungen extremer, verkehrsbedingter Lärmbelastung und Luftverschmutzung am eigenen Körper erfahren. Das regte uns schließlich dazu an, nach Möglichkeiten der Förderung umweltfreundlicher Mobilität zu suchen. Wir wollten dabei auch langfristige Trends wie Benützen statt Besitzen, Nachhaltigkeit und Erbringung von Dienstleistung abdecken. Nachdem wir sehr mobilitätsaffin sind – ich selbst habe zehn Jahre Vergangenheit im VW-Konzern – fiel uns das Gestalten eines innovativen Konzepts nicht allzu schwer. Denn die Vorteile der Elektromobilität liegen klar auf der Hand. Elektromotoren sind wartungsfrei, ressourcenschonend und rund 2/3 günstiger im Betrieb.
Ihr habt mit Vertical eine Art Schwesternfirma auf eurem Gelände – wie funktioniert die Zusammenarbeit?
Philipp Halla: Instadrive und Vertical ergänzen sich perfekt. Wir haben uns hier an unserem Standort eine geballte Ladung an Know-how aufgebaut. Ob einspurig, mehrspurig, im Service oder in der Beratung. Nicht umsonst ist unser Kompetenzzentrum für Elektromobilität eine Anlaufstelle für viele Interessierte. Hier wird Elektromobilität durch und durch gelebt. Zusätzlich zu den E-Autos werden seit Kurzem auch einspurige E-Fahrzeuge angeboten – diese kommen von Vertical Eine wahre Elektro-Symbiose sozusagen!
Was erwartet Besucher in eurem Kompetenzzentrum und mit welchen Fragen kommen sie in erster Linie? Wie wichtig ist Beratung in eurer Arbeit?
Philipp Halla: Wir agieren markenübergreifend und können unsere Kunden unabhängig und neutral, auf ihre Bedürfnisse abgestimmt, beraten. Wir kommunizieren unsere Erfahrungswerte und wiegen ab – das funktioniert so weit sehr gut. Ehrlichkeit ist uns wirklich wichtig. Bei uns hat der Kunde völlige Transparenz und keinerlei versteckte Kosten, wovor sich (zu recht) viele fürchten.
Wir haben festgestellt, dass das Interesse an E-Autos zwar vorhanden, aber der Kunde gleichzeitig auch etwas überfordert und verunsichert ist. Ihm stehen in Sachen Ladeinfrastruktur, Förderungen, Restwertabschätzung große Fragezeichen ins Gesicht geschrieben. Deshalb haben wir uns mit dem eASING-Abo ein einfaches und unkompliziertes, gleichzeitig günstiges Leistungspaket überlegt, um es unseren Kunden so einfach und sicher wie möglich zu gestalten. Mittlerweile bieten sogar die ERSTE Bank und auch der ÖAMTC unser Modell seinen Kunden an.
Was macht euer Angebot für eure Kunden besonders attraktiv – verkauft ihr über den Preis oder das Thema Elektromobilität? Und sprecht ihr damit eher Unternehmen oder Privatkunden an?
Philipp Halla: Ich denke, dass vor allem die sofortige Verfügbarkeit und große Auswahl an E-Fahrzeug-Modellen, die umfassende Beratung sowie die preisliche Attraktivität besonders ansprechend und in Österreich einzigartig sind. Bei uns kann man alle Fahrzeuge testen, sich unverbindlich informieren und individuell beraten lassen. Auch während der gesamten Abo-Laufzeit bekommt der Kunde schnelle, kompetente Antworten und eine verlässliche Unterstützung. Dank des Einkaufs in großen Stückzahlen schaffen wir es zudem, finanziell attraktive Pakete zu schnüren.
Wir haben uns mit der Gründung von Instadrive zum Ziel gesetzt, den Automobilvertrieb zu revolutionieren und Elektromobilität für Private und Unternehmen zu gleichen Teilen einfach und leistbar zu machen. Die meisten suchen einen fairen Preis, verfügbare Fahrzeuge und eine kompetente Ansprechperson – diese Kombination ist bei uns gegeben.
Ihr seid bei dem Thema gut vernetzt, organisiert Events wie den Elektromobilitätscorso Rock den Ring, wo seht ihr das Thema Elektromobilität derzeit und was werden die kommenden Themen und Hebel für Veränderungen sein?
Philipp Halla: Wir möchten Elektromobilität in Österreich vorantreiben und die E-Community mobilisieren. Uns war bei Rock den Ring vor allem der Zusammenschluss der Interessengruppen sehr wichtig. Die E-Community ist noch überschaubar, wächst aber stetig – um etwas voranzubringen, müssen wir also zusammenhalten und Awareness für Elektromobilität schaffen.
Regelmäßig bieten wir auch eigene Infoveranstaltungen, die sogenannten eXperiences, an. Die nächste findet am 20. 10. 2018 statt. Dort können alle E-Interessierten vorbeikommen, sich in gemütlicher Atmosphäre austauschen und Informationen einholen. Wer es nicht zu unserem Standort schafft, kann uns auch auf verschiedensten E-Mobilitäts-Events in ganz Österreich antreffen. Wir freuen uns außerdem sehr, dass wir den ElektroMobilitätsClub und dessen monatlich stattfindendes EMC-Treffen in unseren Räumlichkeiten begrüßen dürfen.
Elektromobilität ist derzeit noch im Wachstum; die Batterie und Reichweite der Fahrzeuge werden immer besser. Auch wenn einige gut ausgereifte Modelle bereits am Markt sind, befindet sich noch vieles in der Entwicklung. Bis 2020 kommt eine Flut an neuen Elektromobilmodellen dazu; die Zeiten werden kürzer, die Kapazitäten größer. Events helfen zwar Öffentlichkeit zu schaffen, aber damit sich nachhaltig etwas bewegt, müsste sich auch in der Politik noch einiges tun.
Wie sind die Hersteller, aber auch die politischen Entscheidungsträger bei dem Thema aufgestellt?
Philipp Halla: Die Weichen sind auf E-Mobilität gestellt, auch wenn die Politik da noch etwas zögert. Tesla hat einen regelrechten Hype um Elektromobilität entfacht und auch chinesische Hersteller basteln derzeit eifrig an der Umsetzung von neuen Modellen. Elektromobilität boomt, der Markt wächst enorm schnell und es ist nur eine Frage der Zeit, bis es zum kompletten Umstieg kommt. Das Umdenken findet ja bereits statt.
Im Bezug auf den Klimawandel ist das auch die einzig logische, sinnvolle Entwicklung und Lösung für die Zukunft. Auch die Automobilzulieferindustrie muss sich langsam, aber sicher umstellen. Und wie wir wissen: Jede Umstellung dauert. Aber: Langfristig führt kein Weg daran vorbei. Wir sind grundüberzeugt von der Effizienz des Elektromotors, der Wartungsfreiheit der Fahrzeuge, und der ressourcenschonenden Lösung von CO2-Problemen. Länder wie Norwegen beweisen, dass Elektromobilität problemlos funktionieren kann. Die Zukunft ist elektrisch.
Und was wir zum positiven Wandel Richtung Elektromobilität beitragen können: Wir machen E-Fahrzeuge über unser Abo einfach, günstig und sofort verfügbar. Man hat einen komplett risikolosen Einstieg, Entscheidungsfreiheit und muss sich keinerlei Sorgen über den Restwert und generell über das Fahrzeug nach der Laufzeit machen.
Wir versuchen, wie z. B. mit unserem Rock den Ring Event, auch auf politischer Ebene etwas zu bewegen und die Politik dahingehend ein bisschen in die Gänge zu bringen. Unsere Forderungen betreffen hierbei vor allem die Erleichterung für die Installation von privaten Ladestationen, das Preisauszeichnen für das Adhoc-Laden an öffentlichen E-Ladestellen und die Schaffung von Vorteilen für die Anschaffung bzw. den Betrieb von Elektrofahrzeugen.
Weitere Informationen rund um Instadrive gibt es auf www.insta-drive.at und unter anderem auch im dortigen Blog zu E-Mobilität.